(50:40, Vinyl, CD, Digital, Dur et Doux/Inouie, 2019)
So viel Phobien, nämlich ganze elf, wie sich ni auf’s Revers geheftet haben, kann man sich wirklich nicht ausdenken. Von der Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Geräuschen (‚Phonophobie‘), über die Angst vor Gemüse (‚Lachanophobie‘), die Angst vor Versagen (‚Kakorraphiphobie‘) bis hin zur Angst vor der Unendlichkeit (‚Apéirophobie‘), nichts ist für das französische Projekt zu abstrakt, um nicht irgendwie in den eigenen musikalischen Konsens gepresst zu werden. Unter dem Konzept „Pantophobie“ (was so zur Phobie Nummer zwölf, nämlich der Angst vor ALLEN Dingen, gerät) zusammengefasst teilen uns ni ihre Ängste und Sorgen in Form von überbordendem, wendungsreichen sowie hin und wieder ein wenig anstrengenden Math’n Frickelprog mit. Auch hier auf „Pantophobie“ liegen Genie und Wahnsinn ganz ganz eng beieinander, wobei sich die Waagschale aufgrund hin und wieder zu vernehmendem, leicht überambitioniertem Gesang dann in die eine Richtung neigt.
Hochmotiviert haben es sich ni hörbar auf die Agenda gesetzt, bezüglich ihrer Anzahl an nicht nachzuvollziehenden Breaks ins Guiness-Buch der Rekorde zu gelangen. Was die Sache an sich nicht unbedingt uninteressant macht. Man kann man also schon nachvollziehen, wieso man in der letzten Zeit mit musikalisch naheliegenden Kollegen wie PinioL abhing. Von Niphobie ist hierbei erst einmal nichts zu bemerken. Aber einen Vorschlag zu einem eventuellen Bonustrack hätte ich dann doch noch zu machen – Cenosillicaphobie – die Angst vor leeren Biergläsern.
Bewertung: 12/15 Punkten (CA 12, KR 12)
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