(61:59, CD, FinestNoise /Radar, 2019)
Vermutlich aus Gründen der besseren Vermarktung wurde aus dem Koblenzer Johannes Rösgen der Multiinstrumentalist John Rose. Wieder ein neues und bislang eher unbekanntes Gesicht in der schnelllebigen Prog-Rock-Landschaft. Wie die Erfahrung zeigt, beleben neue Musiker durchaus die Musikszene mit hörbar kreativen Impulsen. Wobei der Begriff neu bei John Rose natürlich zu relativieren ist, denn als live Musiker hat er sich lokal bereits u.a. mit der Rockband Floor 6 einen gewissen Ruf erarbeitet. Fetzige Rockmusik, Cover-Versionen oder druckvolle Balladen stehen bei dieser Formation im Vordergrund. Mit seinem aktuellen Album „The Key“ betritt er erneut Solopfade bei denen er konsequent seinen musikalischen Ausflug fortführt. Zudem ist die 2019er Veröffentlichung, die mittlerweile dritte nach dem Progressive-Rock-Konzept-Doppelalbum „Ride the Raven“ (2011) und dem aus dem Jahr 2014 stammenden Album „Behind the Gates“.
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Die Kompositionen werden weder von schrägen Tönen noch komplexen Songstrukturen bestimmt. Wohlklang und Harmonie, neben einem Wechsel zwischen Poesie, Melancholie und Dramaturgie sind die selbst ernanntenn Markenzeichen des Künstlers. Selten darf es neben dem sanften, gar einschmeichelnden Sound auch einmal etwas heavy zugehen. Wenn man das denn überhaupt so beschreiben möchte. John Rose wandelt mit seinem Soloalbum zwischen den Welten des Pop, Classic- und Melodic Rock sowie in Ansätzen auch des Prog. Die Wurzeln seines Schaffens sind deutlich in der Musik der Siebziger zu finden. „The Key“ ist ein Album für gemütliche, unaufgeregte Stunden zu zweit (oder doch vielleicht besser alleine?) ohne Hektik und provozierende Zwischentöne, ganz nach dem Motto, das Leben kann auch anders. 15 Tracks, die zum Träumen und Entspannen einladen. Musikalische Farbtupfer sind bei ‘Soil, Air, Sun and Rain’ die gefühlvolle Saxophoneinlage von Peter Torres, sowie die feengleichen Female Vocals bei ‘Woman in Wintertime’ von Victoria Wydymanski. Neben den zuvor Genannten unterstützen der Drummer Wolfgang Schwarz sowie der Floor 6-Keyboarder Robert Thomas den Multiinstrumentalisten John Rose bei seinem Soloprojekt .
Gesanglich gibt es kaum Höhen und Tiefen, es bleibt zumeist im Slow Mode, um somit sehr eingängig ins Ohr zu gehen. Insgesamt bewegt sich das Album auf einer sehr einheitlichen Linie, Ausreißer in die ein oder andere Richtung sucht man vergeblich. Sicherlich hätte etwas mehr Dynamik und Druck der Vielfalt ganz gut zu Gesicht gestanden. Erwähnenswert ist noch, dass mit dem Bonus-Track ‘Meer des Lebens’ der einzig in Deutsch gesungene Titel des Albums zu verzeichnen ist. Trotz einer Vielzahl ähnlicher Werke auf dem Musikmarkt braucht sich John Rose mit seinen zumeist im Slow- oder Mid-Tempo gestalteten Kompositionen nicht zu verstecken.
Fazit: Mit seinem Solowerk „The Key“ wird John Rose alias Johannes Rösgen die Freunde der sanft, harmonischen Melodie ganz bestimmt erfreuen können, ob das auch bei den Hardrockern und eingefleischten Komplex-Proggies der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 10, HR 9)
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