(34:34, Download, Noise Appeal/Rough Trade, 2019)
Scarabæusdream ist ein Duo bestehend aus den beiden Österreichern Bernd Supper und Hannes Moser. Gemeinsam fokussieren sie sich insbesondere auf Drums und das Klavier, was dem neuesten Album aber nichts an Intensität nimmt – im Gegenteil. “Crescendo” ist extrem und nichts für schwache Nerven. Es kann auch gut sein, dass es nicht bereits beim ersten Hören mundet. Oder dass man mehrere Anläufe braucht, um sich für eine Meinung zu entscheiden. Aber so ist das mit Musik, die einfach anders ist.
Nicht ohne Grund werden die Alpenländler als “zweiköpfiges Orchester” beschrieben. Gleichzeitig reißen sie uns aber auch in eine “Posthardcore-Manie” und können uns dazu “Pop-Blitze” um die Ohren hauen. Diese enorm unterschiedlichen Kategorien rufen eine berechtige Frage auf: Wie schräg ist dieses Duo? Und so stellen wir erneut fest, dass es einfach nicht mehr möglich ist, in Genres zu denken. Die Grenzen werden immer verschwommener und Scarabæusdream treiben das besonders gerne auf die Spitze.
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“Crescendo” ist ein Album, welches man auch als solches hören sollte, da es als ein Gesamtkunstwerk einfach besser funktioniert, als wenn man sich einzelne Songs heraus pickt. Insgesamt dauern die einzelnen Titel etwas länger, dabei gibt es relativ lange Zwischenspiele und auch Stücke, die an die zehn Minuten brauchen. Trotzdem reicht die kurze Gesamtspielzeit von rund 35 Minuten komplett aus, um mehr Facetten zu zeigen, als normalerweise überhaupt möglich ist. Mal wird der Hörer angeschrien, dann gibt es wiederum gefühlvolle Balladen, poppigere Nummern. Uns werden die schönsten Klänge des E-Pianos gezeigt, aber auch wilde Dissonanzen und hysterische Kompositionen.
Wie bereits angedeutet, Scarabæusdream ist keine Band, dies es einem leicht macht. Und obwohl etwas Zeit vergehen kann, bis man “Crescendo” wirklich verarbeitet hat, so bleiben manche Songs doch recht schnell im Kopf hängen, sodass man wieder darauf zurückkommt, bis letztendlich der Knopf für die Dauerschleife gedrückt werden kann.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 11, DW 10)
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