MNMM – Minimum
(41:42, Digital, Art As Catharsis, 2018)
Mit Minimum zum Maximalen. Das Lo-Fi der Aufnahmen täuscht darüber hinweg, dass es MNMM vor allem großzügig und ausladend mögen. Ausladend in Arrangement und dem weltmusikalischen Aspekt. Die iranische Sängerin Gelareh Pour spielt nebenbei beziehungsweise hauptsächlich die Kamanche oder auch Kamantsche, ein Violinen-ähnliches Saiteninstrument aus dem iranischen und pakistanischen Raum, das dem ganz speziellen Post-Rock, ja, MNMM spielen Post-Rock, einen wunderbaren Flow und eine dementsprechende Atmosphäre beschert. Es macht Sinn, dass das Trio, das neben der Kamancheh weiterhin mit rockkompatiblem Equipment wie Schlagzeug und Gitarre aufwartet, das elfminütige ‚Heart Of Stone‘ an den Anfang ihres Debüts gestellt haben. Ein Debüt, das zwar den Titel „Minimum“ trägt, dieser aber der Musik schon Lügen straft, weil „Minimum“ den alternativen Pathos von Godspeed You! Black Emperor und die trockene Lässigkeit von postrockenden Vordenkern wie Slint in sich vereinen.
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Gelareh Pour singt in ihrer Muttersprache, was die Musik der Australier nur noch exotischer macht. Während die Band einen harschen Sound inszeniert, der die sich schon einmal bildenden Eiskristalle tanzen lässt, sorgt die Stimme der Sängerin für ein wenig Wärme, die jedoch längst nicht ausreicht, um „Minimum“ gleich in den Tauzustand zu versetzen. Die etwas andere, weil spezielle Art des Post-Rock. Womit MNMM schon eine endemische Gattung dieser Spezies darstellen.
Bewertung: 12/15 Punkten (CA 12, KR 12)