Magnum – Live at the Symphony Hall

(98:00, 1 CD, 3 LP, SPV/Steamhammer, 2019)
Ein Jahr ohne eine Veröffentlichung von Magnum? Undenkbar! Dachten sich auch die Herren Catley und Clarkin und daher kommt fast auf den Tag genau ein Jahr nach “Lost On The Road To Eternity” ein Live-Album der dazugehörigen Tour auf den Markt. Das Konzert bildete den Abschluss der Tournee 2018. Ob es diese permanent hohe Schlagzahl an Releases wirklich braucht, darüber kann man sicherlich vortrefflich streiten. Auf der anderen Seite liefert Magnum konstant hohe Qualität ab, und diese kann man auch “Live at the Symphony Hall” wieder attestieren.

Der größte Unterschied zur letzten Live-Scheibe ist natürlich die Besetzung, anstatt Mark Stanway hört man nun Rick Benton an den Tasten und Lee Morris ersetzte Harry James am Schlagzeug. Die beiden Neuzugänge pumpen ordentlich frisches Blut in den Sound der Band. Magnum wirken hier deutlich druckvoller als in der Vergangenheit. Gerade bei den Klassikern auf der Setlist weicht man durchaus von den Versionen der Alben ab. Während Benton bis auf wenige Ausnahmen Herrn Stanway kompetent ersetzt, übertreibt es Morris hier und da ein wenig. Man spürt förmlich, dass sich hier jemand beweisen möchte. Wie dem auch sei, in dieser Form machen Magnum live richtig Spass. Einzig Bob Catley hört man langsam sein Alter an, und trotzdem kommt man nicht um ein Lächeln herum ob der vielen “yeahs” und “ohs”, die ihm ständig entfleuchen. Der Mann ist und bleibt ein Unikat.

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Zur Setlist gibt es nichts groß zu sagen. Magnum fahren erneut ein bewährtes Konzept aus aktuellen Songs und den zeitlosen Klassikern. Neben den üblichen Verdächtigen (‘Vigilante’, ‘How Far Jerusalem’, ‘The Spirit’) bekommt man allerdings mit ‘Don’t Wake The Lion’ und ‘When The World Come Down’ zwei seltener gespielte Songs zu hören. Vor allem ‘Don’t Wake The Lion’ ist ein großartiger Titel mit durchaus progressiven Einflüssen, der mit zum Besten gehört, was Tony Clarkin bislang eingefallen ist. Mit Tobias Sammet (Avantasia) gibt es an diesem Abend auch noch einen Überraschungsgast auf der Bühne. Sammet singt den Titelsong des letztjährigen Albums zusammen mit Catley, und kommt auch zur letzten Zugabe noch einmal hinzu. Eine nette Geste, die beim Publikum gut ankommt. Bei den neuen Songs überrascht ‘Without Love’ mit deutlich groovigeren Ansätzen und weiblicher gesanglicher Unterstützung. Schade übrigens, dass die ursprünglich geplante Filmaufnahme des Konzerts nicht geklappt hat. So bleibt es bei der Veröffentlichung als reine Audio-CD und LP. Vielleicht klappt es ja endlich 2020 mal, der letzte Magnum Konzertfilm hat etliche Jahre auf dem Buckel.

Magnum scheinen nicht aufhören zu wollen, starten doch bereits diesen Sommer die Aufnahmen für ein weiteres Studio-Album. Bis dahin kann man mit der vorliegenden Live-Dokumentation die Zeit als Fan wunderbar überbrücken.
Bewertung: 10/15 Punkten (HK 10, KR 11, KS 11)

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