(62:51 + 69:21, 2CD, Anubis Music / Just For Kicks, 2019)
Im Juli letzten Jahres waren Anubis zum zehnjährigen Bandjubiläum auf kleiner, aber feiner Europatour. “Lights Of Change” vereint im Doppelpack zwei besondere Gigs: Zum einen der Auftritt auf dem Night Of The Prog Festival auf der Loreley, den die Jungs aus Down Under bei brütender Hitze am frühen Sonntagmittag absolvieren durften. Sowie zum anderen einen intimen Clubauftritt im holländischen Nieuwerkerk aan den IJssel.
Leider sind von beiden Konzerten nicht die komplette Setlisten enthalten – vom Loreley-Auftritt wurde ‘All That Is’ weggelassen, vom knapp dreistündigen Auftritt in Holland ist ausschließlich die erstmals außerhalb Australiens gebotene Liveumsetzung des 2011er Albums “A Tower Of Silence” in seiner Gesamtheit enthalten. Doch dafür verzichten beide CDs auf titelmäßige Überschneidungen und man bekommt einen rechten breiten Querschnitt durch alle bisherigen Studioalben.
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Der wunderbare Loreley-Auftritt wird von den beiden über 15-minütigen Longsongs ‘Pages Of Stone’ und ‘Disenfected And Abused’ perfekt eingerahmt und nicht nur deswegen gelang es dem Sextett aus Sydney sich zu recht früher Stunde und brütender Sommerhitze das Publikum zu erspielen. Der Schreiber dieser Zeilen beobachtete dieses Konzert jedoch lieber in gehörigem Abstand von einem schattigen Platz aus, was den Musikgenuss jedoch keineswegs schmälerte. Die Umsetzung von “A Tower Of Silence” auf CD2 orientiert sich sehr nahe am Original. Interessanterweise wurden die Titel aber im Livekontext geringfügig schneller gespielt, so dass im Vergleich zu den Studioaufnahmen die Lauflängen der einzelnen Songs etwas kürzer ausfallen.
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Das gewisse Manko mit dem Anubis zu kämpfen haben, konnte man ebenfalls auf der Loreley beobachten: Auf den ersten Blick sind Anubis definitiv nicht die ganz großen Abräumer, die den unbedarften Zuhörer sofort mitreißen. Und doch: Wer sich intensiver mit den Aussies beschäftigt oder z.B. ein solches Konzert auf sich wirken lässt, der findet die gewisse Magie in ihrer ausschweifend arrangierten Musik. Der Mix aus sinfonischer, atmosphärischer Melodik, ausladenden, teils floydigen Instrumentparts mit großartigen Gitarrensoli und der gewisse Hang zu leichter Melancholie, sowie moderater Härte ist souverän und wuchtig eingespielt – wer jedoch eine Retro Prog-Kopie oder Komplexität sucht, wird hier nicht fündig werden.
“Lights Of Change” funktioniert somit als wunderbarer musikalischer Rückblick auf die Anubis Sommer Tour 2018, weit weg von den heimischen Gefilden: Good on ya, mates!
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, KS 11)
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Abbildungen: Anubis