Texel – Zooming Into Focus

(43:21, CD, Eigenvertrieb, 2018)
Während das niederländische Urgestein Focus im Jahr 2019 bereits ihr 50 jähriges Jubiläum feiern werden, stehen mit der anglo-dänischen Formation Texel schon die Erben der Zukunft in den Startlöchern. Alleine die Wahl des Bandnamens zeigt deutlich die Verbundenheit zu den Niederländern, so ist Texel eine der größten Inseln vor der holländischen Küste und war einst Konzertlocation für Focus in den Siebzigern. Das Projekt Texel ist beileibe keine plumpe Kopie der Altprogger um Thijs van Leer oder eine der vielen, häufig ideenlosen Coverbands. Inspiriert durch den Stilmix der Niederländer bieten sie mit „Zooming into Focus“ hochwertigen, progressiven Jazz Rock. Das Album besteht aus sieben variantenreichen Instrumentalstücken á la Focus, aber – und das sei betont – alles Eigenkompositionen. Die Titel des Albums zeichnen sich ausnahmslos durch das harmonische Miteinander der Keyboards, Flöte und Gitarren aus.

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Was die kreativen Fähigkeiten und deren Umsetzung betrifft, steht Texel den großen Vorbildern um nichts nach. Erfreulich, dass das Projekt um Neil Gowland und Steffen Staugaard zu jedem Zeitpunkt stets die eigene Identität bewahrt. Den hohen Standard, den Focus vor allem in der exzellenten Besetzung der Musiker mitbringen, gilt auch für Texel. Dabei sei nur am Rande erwähnt, dass dieses Album nicht durch gemeinsame Sessions im Studio entstanden ist, sondern wie heute oft üblich, wurden die einzelnen Sequenzen über das Internet einander zugesandt, bearbeitet, zentral durch Neil Gowland abgemischt und produziert. Das erfordert von Anfang an ein hohes Maß an Disziplin und Qualitätsbewusstsein.

Die Musiker setzen wie ihre direkten Vorbilder auf typische Melodiewechsel, Versatzstücke, Zitate klassischer Komponisten und Akkordfolgen, ohne dass diese aufdringlich oder aufgesetzt erscheinen. Trotz des gelegentlichen Vintage Feelings spielen die Künstler einen modernen und zeitlosen Progressive Rock aus Elementen des Barock Rock, des melodischen Klassik Rock und des Jazz Fusion. Damit reiht sich Texel nahtlos ein in die Phalanx der arrivierten progressiven Jazz Rock Interpreten wie z.B. Soft Machine, Brian Auger, um nur zwei aus der langen Liste zu nennen.

Für alle, die eine Vorliebe für intelligente Prog-Fusion haben und dazu auch noch Focus zu ihren Favoriten zählen, ist dieses Debüt-Album ein Antesten wert. Zu beziehen ist die CD oder der Download direkt bei den Künstlern über Bandcamp, s.u.
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 10, KR 11, HR 12)

Line-up:
Steffen Staugaard – Keyboards
Neil Gowland – Guitars

Gastmusiker:
Max Saidi – Drums
Phil Wood – Bass
Thorstein Quebec Hemmet – Flute
Gerard McDonald – Flute on ‘Impressions’

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