Mad Moon – Fourth Knock
(72:29, CD, Mad Moon Records, Eigenvertrieb, 2018)
Man muss sich im Internet schon intensiv umschauen, um nur einige wenige Informationen zu Tom Schmidts Projekt Mad Moon zu finden. Glücklicherweise gibt es ja wenigstens die Homepage mit den wichtigsten Eckdaten.
Der erwähnte Tom Schmidt (Tasteninstrumente, Gesang und Gitarren) und sein damaliger Mitstreiter Kurt Strobel (Schlagzeug) gründeten bereits 1984 die Band. Die erste von aktuell vier CDs erschien im Jahr 2005 unter dem Arbeitstitel „Once upon the Past“. Dannach folgten „Second Phase“ (2009) und „Chapter III“ (2012). Weitere sechs Jahre später legt Multiinstrumentalist Tom Schmidt zusammen mit Drummer Bernd Steinbach und Gitarrist Rainer Weber das Album „Fourth Knock“ nach. Musikalisch bewegen sich die Künstler deutlich im Bereich des Melodic Rocks. Ein Hauch Progressives ist nicht ganz zu verleugnen, überraschend ist das allerdings keineswegs, beeinflussten doch Schmidt laut eigener Aussage u.a. Genesis, Pink Floyd, Emerson, Lake & Palmer, Steve Hackett sowie Jethro Tull. Dennoch sollte jetzt niemand komplexe Songstrukturen erwarten.
Trotz ihrer bis zu acht Minuten langen Songs sind die zehn Titel mehr in Richtung Radiotauglichkeit angelegt. Musikalische Überraschungsmomente bleiben zumeist die Ausnahme. Zeitweise sorgt Mad Moon mit breiten Keyboardteppichen für eine atmosphärische Grundstimmung, der Pfad des Melodic Rocks wird aber dennoch nicht wirklich verlassen. Melodie und Harmonie stehen hörbar im Vordergrund, was grundsätzlich nicht zwingend zu kritisieren wäre, wenn sich daraus nicht allzu viel Gleichklang ergeben würde. Man kann den Eindruck gewinnen, dass dem Album ein bisschen mehr an Dynamik und Lebendigkeit ganz gut getan hätte. Songs leben halt von kreativen Ideen und kompositorischer Abwechslung. Vor allem unter dem Aspekt, sich von anderen Bands der Musikrichtung stärker abzugrenzen, dürfte da noch ausreichend Luft nach oben sein. Nicht unerwähnt bleiben sollten die graphisch aufwändige Gestaltung des Covers, sowie das ungewöhnliche Format der vorliegenden CD – eine originelle Ausgabe, die sich positiv von der Masse abhebt. Das Digipack mit dem etwas düsteren Artwork dürfte vor allem den Sammler seltener Veröffentlichungen ganz bestimmt erfreuen.
Fazit: Mad Moon bietet gefälligen Melodic Rock, kann man sich anhören, muss man aber nicht. Wer es also weniger komplex, aber angenehm eingängig mag, darf gerne mal Probehören und sich ein eigenes Urteil bilden.
(Anmerkung der Redaktion: Soundbeispiele finden sich auf der Homepage der Künstler)
Bewertung: 8/15 Punkten (KR 9, HR 8)
Surftipps zu Mad Moon:
Homepage
Backstagepro
Spotify