D Project – Find Your Sun
(48:12, CD, Universal Canada/Just for Kicks, 2018)
Neben dem allseits bekannten Ahornblatt sowie unberührter Natur und Landschaft bietet Kanada glücklicherweise noch einiges mehr. Wenn auch nicht gerade als ultimativer Quell der progressiven Musik bekannt, gibt es eine durchaus interessante Musikszene, die ein breites Spektrum an erfolgreichen Künstlern umfasst. Den Kennern dürften Bands wie Saga und Rush, aber auch weniger bekannte wie Karcius, The Box, Mahogany Frog, Triumph, Devin Townsend Project nicht gänzlich verborgen geblieben sein. Sich in der Phalanx der kanadischen Szene zu etablieren, strebt auch D Project an. Gitarrist und Musiklehrer, Singer und Songwriter Stéphane Desbiens, der bereits mit seiner Band Sense (2000) Erfahrungen sammeln konnte und der über die Jahre hinweg einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat, gründete in Québec 2006 die Formation D Project. Zwei Jahre nach dem Debütalbum „Shimmering Lights“ (2006) folgte „The Sagarmatha Dilemma“, daraufhin erschienen 2011 „Making Sense“ und 2014 „Big Face“. Der sehr produktive Stéphane Desbiens versucht seit jeher, neue musikalische Horizonte zu erreichen, dabei unterstützten ihn bereits in der Vergangenheit immer wieder so illustre Musiker wie z.B. Derek Sherinian (Ex-Dream Theater), Martin Orford (Jadis, Ex-IQ), Tony Levin (u.a Stick Men) oder Brett Kull (Echolyn). Die ihn prägenden Einflüsse u.a. aus Blues, Hard Rock, Folk bis hin zu Jazz und klassischer Musik spielen auch auf der neuesten Veröffentlichung „Find Your Sun“ eine spürbare Rolle und ermöglichen ihm, der CD seine besondere persönliche Note zu geben.
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Der Multiinstrumentalist schafft es erneut, mit aufwändigen Arrangements das Interesse des Zuhörers zu wecken. Dabei steht im Vordergrund, die unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen geschickt miteinander zu einer Einheit zu verbinden. Das gelingt ihm dazu noch mit einer hörenswerten Soundabmischung, für die der auch für Pink Floyd tätige Toningenieur Andy Jackson verantwortlich zeichnet.
Von Beginn an geht es erfrischend dynamisch voran, härtere und sanftere gar symphonische Passagen wechseln sich immer wieder ab, für Langeweile ist da kein Platz. Neben den obligatorischen Keyboard- und Gitarrenparts gefallen dabei auch die Harmoniegesänge, die sich bestens integrieren. Der Einsatz von Violine und Holzblasinstrumenten sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben und sorgt für angenehme Momente. Auch auf der neuesten Produktion verzichtet Desbiens traditionell nicht auf bekannte Gastmusiker. Diesmal begleiten ihn auf seinem musikalischen Ausflug unter anderem neben Fred Schendel (Glass Hammer) auch der Franzose Romain Thorel, bekannt als Mitglied der Band Lazuli.
Fazit: D Project gelten zu Recht zum illustren Kreis der nennenswerten kanadischen Progrock Bands. Mit dem vorliegenden fünften Album ist den Musikern um Mastermind Stéphane Desbiens ein interessantes Werk gelungen, was auch zukünftig auf mehr hoffen lässt. Wer sich in diesem Genre gerne bewegt, sollte seinen Einkaufszettel um diesen Silberling erweitern.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 9, HR 9)
Line-up / Musiker:
– Stéphane Desbiens / Guitars, Keyboards und Vocals,
– Jean Gosselin / Drums,
– Isabelle Cormier / Violine und Backing Vocals
– Philippe Desbiens / Bass Guitar,
Gastmusiker:
– Fred Schendel (Glass Hammer)
– Romain Thorel (Lazuli)
– Peter Falconer (Drifting Sun)
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