»Ein Endorsement mit Craft-Malzbier könnte uns den begehrten Hipstermarkt erschließen«
Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Bemusterung spontan die bisher sorgfältig austarierte vorläufige Jahresbestenliste durcheinanderkegelt. Und wohl noch seltener, dass dann noch das Album (Pre-)Release-Konzert zu einem derartigen Fest wird wie am 03.11.18 im Bla geschehen, dem kultigsten Stuck-Tempel der Bonner Altstadt. Das warf natürlich Fragen auf. Zu deren Beantwortung wurden Andreas März (Vocals, Electric & Acoustic Guitars), Nicolao Dos Santos (Electric Guitars & Backing Vocals), Raoul Zillani (Bass Guitars & Backing Vocals) und Christian Schmidt (Drums & Piano) solange bei Wasser und Brot in eine abgründige Altstadt-Spalte gesperrt, bis sie sich wie untenstehend geständig zeigten.
Glühstrümpfe zu diesem Träumchen von einem ProgDeath-Album! Wie sind bislang die Rückmeldungen der vorab bemusterten Stellen?
Andreas: Danke Dir. Also bisher sind die Reaktion ziemlich cool, wobei auch erst eine Handvoll Reviews da sind, ich bin da mal gespannt was noch so kommt.
Nicolao: Auf Reviews warten ist immer eine spannende Phase, da man natürlich auf gute Reaktionen hofft, wenn man all die Zeit und Leidenschaft zusammen zählt, die in so eine CD-Produktion fließt. Wir warten noch auf Reviews der renommierteren Magazine, aber bisher waren die Rückmeldungen doch durchweg positiv.
Warum eigentlich “Steorrah” (Old English: Star) – was ist die Geschichte hinter diesem Namen, musste jemand von Euch Altenglisch im Studium machen?
Andreas: Gemusst nicht, aber ich hatte da ein paar Proseminare. Faszinierend wie viele miese Beowulf-Verfilmungen es gibt. ‘ne große Story hinter dem Namen gibt es nicht, ich mochte den Klang des Wortes einfach.
Raoul: Hab mir das rund zehn Jahre später auch mal angetan… Und fand dabei raus, dass das ‘h’ optional ist. Offenbar eine Metal-Trope in der Namensgebung.
Andreas: Ohne das “h” hießen wir wie ein Nacktmodell. Leider hab ich das erst später bemerkt, sonst wär das natürlich ein Argument gewesen.
Was hat es mit dem Motto auf sich – war das Michael Bull? Sorry, die CD liegt inzwischen im Auto, wo sie am allerbesten kommt…
Andreas: Eines der Themen die mich am musikwissenschaftlichen Seminar damals fasziniert haben, war die auditive Wahrnehmung städtischer Räume und das Verhältnis des Hörers zu seiner Umgebung. Da gab’s so ein paar Punkte, die für mich gut zum textlichen Konzept von „The Altstadt Abyss“ passten. „I argue that all urban spaces are potentially non-spaces“, traf es letztendlich am besten.
Die Gargoyles auf dem Cover stammen woher (in der Altstadt)? Warum sind die so ein wenig milchig bzw. unscharf?
Andreas: Ein Hauseingang den ich immer schon etwas spooky fand, und sehr „gothic“ für so einen Ort. Mit dem körnigen Filter und dem leichten Glitch sah es irgendwie besser aus als das einfache Schwarz-Weiß-Foto.
Der Vorverkauf läuft auf Digital und CD, warum habt Ihr Euch gegen Vinyl entschieden?
Christian: Eine LP wäre super! Ich denke, dass Vinyl unserem Sound noch eine ganz andere Note verleihen könnte. Hoffen wir, dass die Albumverkäufe so gut laufen, dass das finanziell machbar ist.
Raoul: Der Wirt empfiehlt dazu trockenen Rotwein. Das ist eher ein Album zum Durchhören als eine Ansammlung von Tracks für zwischendurch oder Playlists – Vinyl wär also ein passendes Medium.
Andreas: Absichtlich gegen Vinyl haben wir uns nicht entschieden. Am liebsten hätte ich von vornherein alle Alben auch auf Vinyl gehabt, zu Studentenzeiten war das dann finanziell leider nicht drin. Re-Releases auf Vinyl wären natürlich ne schöne Sache.
Nicolao: Vinyl wäre natürlich schön gewesen um die aktuelle Musikrezeption etwas zu entschleunigen. Das ganz bewusste Zuhören ist ja leider – und da schließe ich mich selbst ein – eine seltene Tätigkeit geworden. Früher hat man sich wirklich mit Freunden getroffen, um das neue Album der Lieblingsband zusammen zu hören, heute ist Musik oft rein funktional, zum Sport, auf dem Weg zur Arbeit/Uni, beim Putzen. Deshalb finde ich es schön, dass Schallplatten doch eine gewisse Renaissance erleben, auch wenn allgemein nicht in einem Ausmaße, dass es einerseits den Künstlern finanziell wirklich zugute kommen würde, oder andererseits auch nicht ideologisch, dass dadurch eine Wertschätzung für das Werk spürbar wäre.
Wie sind generell Eure Erfahrungen mit Bandcamp (vs. z.B. Spotify, wo Ihr mit einem Album vertreten seid)?
Andreas: Bandcamp ist super, das nimmt die Fanbase auch gut an. Spotify ist als User toll, für Bands natürlich völliger Driss, aber sich dagegen zu sperren ändert leider halt auch nix. Demnächst wird auch wieder alles von uns auf Spotify sein, da waren ein paar Sachen zwischenzeitlich durch den Vertriebswechsel verschwunden.
Die Release Show inklusive Party war im Bla. Ich persönlich finde auch, dass das eine exzellente Wahl ist, aber warum habt Ihr Euch dafür entschieden?
Andreas: In Bonn hat man leider nicht mehr so die große Bandbreite an Spielorten, aber im Bla spielen zu dürfen ist für Bonner Musiker schon ein kleiner Ritterschlag. Da ist man in guter Gesellschaft. Als der Flö von Clumsy Concerts uns das anbot dachte ich natürlich direkt an die Release-Party. Es hat ja auch mächtig Spaß gemacht im Bla.
Raoul: Im Bla gibt es Peters (Kölsch, brrrr, die Schlussred.) vom Fass, es liegt direkt am Rande der auf dem Album besungenen Altstadt und es ist einfach ein Laden mit Charme und heimeliger Atmosphäre. Klingt doch top.
Nicolao: Ich war das erste Mal in dem Laden und muss das hervorragende Malzbier loben! Ohne jetzt groß auf mich aufmerksam machen zu wollen, ein Sünner Malzbier – Steorrah Edition wäre schon schön, haha. Hey, habt ihr Sünner-Leute das gehört?
Andreas: Ein Endorsement mit Craft-Malzbier könnte uns den begehrten Hipstermarkt erschließen. Für Fans der ersten Stunde nennen wir es dann Whitsünn, Bloody Whitsünn, ja?
Raoul (Zillani, Bass, Backing Vocals) ist seit 2015, also am kürzesten dabei, hat aber Songwriting Credits. Wie hat er sich eingelebt und wie ist generell das Verfahren – wer kommt mit welchen wie bereits ausgearbeiteten Ideen an?
Andreas: Raouls Input für die Band ist schon wichtig. ‘Saturnalia for Posterity’ zum Beispiel ist meiner Ansicht nach einer unser stärkeren Songs geworden. Gerne mehr davon. Im Prinzip schicken wir uns Riffs und Songideen hin und her, manche Songs baut man dann zusammen aus, andere kommen schon recht fortgeschritten in die Runde.
Christian: Im Gegensatz zum letzten und vorletzten Album, bei denen Andreas noch die meisten Songs größtenteils allein geschrieben hatte, sind wir bei unserem neuen Album zu einer echten Band zusammen gewachsen. Was sich auch im Songwriting widerspiegelt. Jedes Bandmitglied hat mindestens ein Songcredit auf dem Album. Das erweitert die Bandbreite in einem sehr positiven Sinne.
Nicolao: Da gebe ich Christian vollkommen Recht, die Bandbreite hat sich noch erweitert ohne dass wir nicht mehr nach Steorrah klingen würden. Ich denke so langsam entwickelt sich da wirklich ein sehr spezieller Stil, was sicher an unserer Arbeitsweise liegt, mehr zusammen im Proberaum zu Komponieren. Raoul deckt definitiv kreative Bereiche ab, die wir in der vorigen Besetzung nicht bedient haben. Leider muss man ihm noch erklären, welche Pasten sich zum Zähneputzen eignen, aber das hat glaube ich keinen großen Einfluss auf seine musikalischen Qualitäten… oder doch?
Andreas: Linola-Fett, es war Linola-Fett.
Steorrah – The Altstadt Abyss
(50:30, CD, Download, Fastball, 2018)
Bewertung: 13/15 Punkten (GH 10, KR 13)
Das Album nimmt von den ersten Tönen an gefangen, wirkt einerseits geschlossen, man würde sich kein Detail oder Abfolge oder Klang anders wünschen. Andererseits ist es für das Genre unglaublich abwechslungsreich. Das erstreckt sich in der Instrumentierung, Klangfarben und Komposition beispielsweise von klassisch/romantischem Piano (‘Sea Foam Empyrean’, ‘Spheroid Nine’) über Sitar (‘Where My Vessel Dwells’), Walking-Bass aus dem Jazz, Hörspiel-Effekte bis hin zu Zwergengesang à la Tolkien-Verfilmung (‘Wolves & Seagulls’). Apropos ‘Sea Foam’ – bin eigentlich leidlich sattelfest in Englisch, trotzdem die Frage: worum geht es hier textlich? Was sind Sea Foam Stage Props?
Andreas: Haha, ja bei den Lyrics wird’s tatsächlich etwas seltsam. Den Song hat Nico geschrieben und hatte mir erzählt, was er sich da lyrisch zu vorstellte. Irgendwie ging es um Farben und Wasser und so. Wasserfarbe gesoffen? Man weiss es nicht. Jedenfalls ist Sea Foam ja ein Farbton und ich habe mir dann so ein paar sprachliche Bilder in dem Kontext überlegt und das ganze versucht, in das textliche Gesamtkonzept einzuflechten.
Was die Tolkienschen Zwerge angeht, danke, dass ich jetzt dieses Bild im Kopf habe, haha. Muss ich das jetzt mit dem Dialekt von Billy Conolly singen? Ich hoffe nicht.
Raoul: Ah, gut zu wissen…ich fand die Textzeile mit “Sea Foam Stage Props” auch besonders markant und musste mir echt Bühnenrequisiten aus schäumendem Meerwasser vorstellen. Und das wiederum erinnert mich an die Geburt der Venus… OK, ich schweife ab.
Nicolao: Der Song ist aus einer Synästhesie entstanden; die Assoziation einer türkisen Ölfarbe auf einer Leinwand, welche in ein tiefes Schwarz fließt, hat eine bestimmte musikalische Stimmung und Tonalität ausgelöst, die sich dann in den wellenartigen Arpeggio- Figuren der Gitarren und des Piano-Outros ausgedrückt haben. Ich bin eigentlich kein Synästetiker, wie einer meiner Musikdozenten es war, aber während meines Kunst und Musikstudiums habe ich mich natürlich intensiv mit der Verbindung von Musik und Bildende Kunst auseinander gesetzt. Letztendlich hat Andreas dann meine recht knappe Erklärung so umgesetzt, wie er es verstanden hat. Und der Hörer wird es wiederum so interpretieren, wie er es versteht.
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Apropos ‘Sea Foam’ – Der Bass-Sound ist gigantisch, was spielst Du Raoul – und worüber?
Raoul: Erstmal vielen Dank, das geht natürlich runter wie Hellers direkt aus dem Zapfhahn…ich spiele einen Fame Baphomet Fünfsaiter mit Neck-Thru und aktiven EMGs (Immer nur der Bridge-PU, immer voller Treble-Boost). Die Stimmung ist A-D-G-C-F, D’Addario XL Saiten bis runter auf eine 145er und für noch mehr Attack in manchen Parts fiese, scharfe Tortex-Plektren. Das ganze hab ich dann völlig roh in ein RME Babyface gespielt. Für alles weitere ist die Zauberkunst von Freio Haas aus dem Big Easy-Studio verantwortlich, dem ich als Referenzsound ‘The Physics of Gridlock’ von Pain of Salvation nannte. Aber vielleicht weiß ja einer der Jungs, welche Kiste beim Reamping benutzt wurde.
Nicolao: Cool, dass du den Bass so wahrnimmst, ich habe beim Komponieren versucht, dieses Instrument etwas mehr ins Zentrum zu rücken, da es einer der unterbewertetsten Instrumentengruppen angehört. Und außerdem ist Raoul einfach ein guter Bassist, der meine Ideen bombastisch umgesetzt hat. Der Ton kommt zum größten Teil aus den Fingern, also gebührt seinen Griffeln eigentlich das Lob, hehe.
Nochmal zu ‘Sea Foam’ – ist der unverzerrte “Greg Lakige” Gesang von Dir?
Andreas: Yep, das bin ich. Der Vergleich mit Greg Lake tut natürlich gut. Das hab ich schon Mal irgendwo gelesen. Merci bien.
Cobblestones kommen in mehreren Texten vor – wer ist der große Fan von Simon and Garfunkel (59th Street Bridge Song)?
Andreas: Ähm… weiss nich. Hatte den Song gar nicht auf dem Schirm ehrlich gesagt.
Raoul: In so einer Altstadt gibt’s eben öfter mal Pflastersteine…da tut sich jedem Radfahrer der persönliche Abyss auf.
Nicolao: Wenn ich an eine Altstadt denke, kommen mir auch mir als erstes Pflastersteine in den Sinn. Und dann der Vortrag der Gräfin „Straputzki“ aus Vier Fäuste gegen Rio („Die Einwirkungen der Sonnenstrahlen auf das Liebesleben der Pflastersteine“).
Aber interessant welche Musik mit einer Prog Death Metal Walze wie Steorrah so in Verbindung gebracht wird! Meines Wissens haben wir keine übermäßig großen Simon & Garfunkel-Fans in der Band, aber andere Musik aus dieser Zeit hat uns sicher beeinflusst, vielleicht ist es sogar mehr der „Vibe“ anstatt ein konkretes Musikwerk.
Ahjetztja. Wer sind also eigentlich Eure individuellen musikalischen Vorbilder?
Andreas: Oh Gott, so viele. 50 Jahre Rock’n Roll Geschichte.
Christian: Ich komme ursprünglich eher aus dem Thrash-/Black-Metal-Bereich. Ich denke das widerspiegelt sich auch stellenweise in meinem Drumming. Eines meiner größten Vorbilder an den Drums ist tatsächlich Ringo von den Beatles. Es ist unfassbar, mit welcher Energie und Spielfreude er insbesondere in den früheren Tagen der Band den Sound mitgeprägt hat. Ein echter Jahrtausend-Drummer. Ihn als schlechten Drummer darzustellen ist echte Blasphemie.
Raoul: Als ich mit 14 die Blockflöte weggeschmissen hatte und auf Bass umsteigen wollte, spielte mein Papa mir ‘Heaven and Hell’ von Black Sabbath vor (inkl. Dio als Gesangsheld meiner Kindheit). Bald fand ich dann Cliff Burton ganz toll und heute sinds eher verschrobene Prog-Basser wie Arif Mirabdolbaghi (ex-Protest the Hero), Dan Briggs (Between the Buried and Me), Nolly Getgood (ex-Periphery) oder Kristoffer Gildenlöw (ex-Pain of Salvation), denen ich nacheifere.
Nicolao: Haha, als ich anfing Gitarre zu spielen wollte ich James Hetfield sein! Nicht so spielen wir er, ich wollte er sein… meine Helden sind mittlerweile nicht in einer Musikrichtung oder Instrumentengruppe zu finden, sondern kommen aus dem verschiedenen Bereichen wie Metal (Daniel Gildenlöw, Jeff Loomis, Anneke Van Giersbergen, Gavin Harrison, Mike Portnoy, Matt Barlow), der Klassik (J.S. Bach, Verdi), Gitarrenmusik (Baden Powell, Yamandu Costa). Aber auch Jazz (Esperanza Spalding, Bill Evans), Siebziger Jahre Bands (Gentle Giant, Beatles), oder Trip Hop (Portishead!). Die Liste würde ich morgen wieder anders gestalten, deshalb belassen wir es mal dabei.
Das Gewitter auf ‘Where My Vessel Dwells’ klingt sagenhaft – wo kommen die Samples her?
Andreas: Das ist eine Originalaufnahme des Siegener Sommers… Quatsch: Das Gewitter kommt aus einer Samplesammlung die ich auch ziemlich gut fand. Gesampeltes Donnern klingt ja gerne mal nach Blech. Die Unterwassersounds die dann dazukommen, sind übrigens tatsächlich Gitarren mit speziellen Reverb-Sounds.
Habe selbst lange in der Altstadt gewohnt. Wo findet sich die ‘Altstadt Abyss’? Oder geht es da doch mehr um einen Zwist als um einen Ort (leider sind just hier die vorbildlicherweise sämtlich im Booklet abgedruckten Texte in weiß auf hellgrau nicht besonders gut zu lesen)?
Andreas: Kennst du das Parkhaus unten im Annagraben? Nee, Spaß beiseite, es geht da eher so um den Abgrund im übertragenen Sinne. Eine Art negative Parallelwelt hinter der Stadt, wie man sie normal wahrnimmt. Es geht in den Lyrics zwar nicht um dieses Buch, aber die Lektüre von Neil Gaimans „Neverwhere“ hilft ein wenig dabei, das Feeling des Albums nachzuvollziehen. Nur, dass “Neverwhere” halt in London spielt. Aber hey, Nord-London ist ja meine alte Hood.
Was ist die Verbindung zu Euren musikalischen Gästen Kevin Olasz und Mike Kerpers und was ist deren Hintergrund?
Andreas: Kevin ist ein Freund der Band, Proberaumkollege und ist auch schon bei ein paar Gigs für Nico eingesprungen. Unter anderem der legendäre Abend in Prag, wo ein paar Dinge passierten, die wahrscheinlich nur auf Tour in Tschechien passieren… Mike hab ich vor etlichen Jahren an der Uni kennengelernt. Der beherrscht diverse Instrumente und als er mir sein neues Sitar vorführte war recht schnell klar, dass ich sowas als Intro für einen Song will. Er hat sich dann von einem Rough Mix des Songs berieseln lassen und dann in unserem Proberaum ‘nen längeren Raga über das Material improvisiert. Ich hab dann so zehn Minuten mitgeschnitten und dann die passendste Stelle daraus vor den Song gesetzt. Der synthetische Drone, die Percussion, Klangschalen und die ansteigenden E-Bow Sounds und Nicos Divebomb machen das dann rund.
Raoul: Ich kann dem nur hinzufügen, dass man mit Kevin auch großartig Backstage das Tanzbein schwingen kann. Apropos, Ich habe mit ihm auch mal als Aushilfe in einer Karnevalskapelle musiziert. Sein Gastsolo ist vielleicht mein persönliches musikalisches Highlight auf dem Titelstück.
Danke übrigens für die kaum verdiente Danksagung im Booklet, besonders gefreut habe ich mich dort über die Würdigung des von uns gegangenen Kollegen Kohlruss, der m.E. einer der wenigen stets positiven Förderer in einer häufig gespaltenen oder spaltenden Szene war. Die Liste ist ordentlich lang – sind da auch Rezensenten mit dabei, die Euch eigentlich nicht gelobt bzw. nicht verstanden haben?
Christian: Ich nehme mir eigentlich jedes Review aufmerksam zu Herzen, so lange man merkt, dass sich der Rezensent wirklich mit der Band im Vornherein auseinandergesetzt hat. Ich erinnere mich gerne an ein Review, in dem der Rezensent bemängelte, dass die Songs des letzten Albums zu wenig „schieben“ und insbesondere in der Rhythmusfraktion zu wenig „nach vorne“ gehen. Auf dem neuen Album habe ich versucht, diese Kritik in positiver Weise umzumünzen, was denke ich mal ganz gut gelungen ist.
Andreas: Ich glaube der einzige Verriss von „II: Thin White Paint“ stammte ja aus dem Doppelreview im Deaf Forever. Das war ja eher polarisierend, es gab einmal 3 Punkte, einmal 10. Fand ich jetzt beides etwas over the top, aber machte im Magazin ja ganz gut was her. Und klar, die Liste ist recht lang, aber im Untergrund will man natürlich auch nett zu den Leuten sein, die einem am Weg hier und da weiterhelfen. Und sone Erwähnung im Booklet ist ja das Minimum was man tun kann.
Danke für Eure Auskunftsbereitschaft!
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