Blackberries – Disturbia
(40:29, CD, Vinyl, Digital, Unique Records/Rough Trade, 2018)
Der Erfolg, den die Blackberries vor allem in Nordamerika zu verzeichnet haben, lässt die Vermutung aufkommen, ob es sich hierbei nicht doch um eine Band aus den Staaten handeln könnte. Dass die Psychedelic Four ihr drittes Album dann auch noch in Austin/Texas aufnahmen könnte erneut für Verwirrung sorgen. Aber, alles ist gut, die Blackberries sind weiterhin in Köln zu Hause und überzuckern ihren lavalampigen, halluzinogenen Sound erneut mit einer Portion Krautrock.
Auch auf „Disturbia“ betreibt man hoch ambitionierte musikalische Vergangenheitsbewältigung und schließt damit nahtlos an den mittlerweile in den Kultstatus erhobenen Vorgänger „Greenwich Mean Time“ an. Beeindruckend ist die Sanftheit, mit der die transzendente Cologne Connection reichlich aufgeräumt zur Sache geht, womit hier die Bezeichnung Psych Pop irgendeiner Tendenz in Richtung Rock vorzuziehen ist. Die Gitarren perlen in außergewöhnliche Art und Weise – The Byrds lassen grüßen, die Keys kommen eher flächig und verspielt als mit Doors’scher Aggressivität und die Drums machen schon einmal lässig auf Santana. Zwar gibt es dieses Mal keinen Longtrack wie auf dem Vorgänger, obwohl das Songmaterial das zulassen würde. Aber es ist manchmal vorzuziehen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
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