Prog Mekka Zentrum Altenberg?
Ist es nur Zufall oder liegt ein gewisser Zauber im Zentrum Altenberg vor, der positiven Einfluss auf Konzerte hat? Schon im Frühjahr 2018 durfte der hier schreibende Betreuer Zeuge eines in allen Belangen göttlichen Auftritts der französischen Progressive Rock Band Lazuli werden. Und auch der Auftritt der deutsch-niederländischen Genre Kollegen Subsignal wird in sehr positiver Erinnerung bleiben.
Beginnen wir mit dem Support, der in Oberhausen durch die recht junge Band Pinski aus Köln abgedeckt wurde. Dabei ist Pinski der Spitzname der Frontfrau Insa Reichwein (Gesang, Akustik-Gitarre), die um sich mit Stephan Schöpe (Drums), Ian Alexander Griffiths (E-Gitarre) sowie Chris Streidt (Bass) eine richtig gute Rock Band aufgebaut hat. Überpünktlich um ca 19.45 Uhr betraten die vier MusikerInnen die Bühne, um ihr vor einem halben Jahr veröffentlichtes Album “Sound The Alarm” zu promoten.
Und sie machten ihre Sache gut. Schnell wurde klar: Pinski heißt nicht umsonst Pinski. Insa ist ganz klar Aushängeschild des Quartetts. Vorne in der Mitte stehend machte sie Dampf, malträtierte die Akustik-Gitarre und überzeugte auch stimmlich durch einen energischen Einsatz. Und zwischen den Songs des kurzweiligen Auftritts, der neben Stücken des Debut Albums auch ein paar neue Songs bot, nahm sie immer wieder Kontakt zum Publikum auf, zeigte sich hier recht selbstbewusst und verdiente sich einige Sympathiepunkte. Schüchtern geht auf jeden Fall anders. Ihre Kollegen an den Saiten zur linken und rechten Seite und auch Drummer Stephan machten weitaus weniger Dampf. Lediglich Chris, den ich tatsächlich schon in der Vergangenheit als Bassist der Band Ashby wahrnahm, zeigte auch bei Pinski wieder sein gesten- und grimassenreiches Spiel.
Nach 45 Minuten war Schluss mit lustig. Das Publikum im zwar ordentlich gefüllten, aber bei weitem nicht ausverkauften Zentrum Altenberg, zollte der Band den verdienten Applaus.
Nach einer kurzen Pause war es Zeit für den Hauptact des Abends. Mit dem neuen Album “La Muerta” im Gepäck betraten Subsignal die Bühne. Wie schon bei den Abenden zuvor war Bassist Ralf Schwager verhindert und wurde auch in Oberhausen durch den Niederländer Martjin Horsten vertreten, den Sänger und Landsmann Arno Menses aus gemeinsamen alten Tagen kennt. Martijn wirkte dabei bestens integriert, wirkte zu keiner Sekunde wie ein Fremdkörper, harmonierte perfekt mit seinen Mitstreitern.
Subsignal boten während der über 100 Minuten langen Show einen tollen Mix aus ihrer Diskographie. Klar stand die Tour im Fokus des aktuellen Albums, dessen Cover Artwork den hinteren Bühnenrand schmückte. Allerdings fanden sich auch immer wieder Songs aus den älteren Alben “The Beacons Of Somewhere Sometime“, “Paraiso” und “Touchstones” in der Setlist. Dass die Songs des aktuellen Albums “La Muerta” einen stärkeren Bezug zum AOR haben (sollen) und weniger Prog bieten, konnte man beim Konzert nicht erkennen. Tatsächlich wirkte die Setlist wie aus einem Guss.
Die beiden Gründungsmitglieder Markus Steffen (E-Gitarre) und Arno Menses (Gesang) kennen sich schon ewig. Entsprechend vertraut und herzlich wirkte ihr Umgang, die gute Chemie zwischen den beiden Musikern war jederzeit spürbar. Dabei war Arno recht bewegungsfreudig und ging auch in den Instrumentalparts gut ab. Und hinter den beiden alten Hasen strahlte Drummer Dirk Brand, der auch bei Axxis auf die Felle trommelt. Offenbar extrem gut gelaunt, lächelte er immer wieder seine Vorderleute an, hatte sichtlich Spaß hinter seinem Kit. Den hatte auch Gast-Bassist Martjin, der sehr agil und leidenschaftlich vorne rechts agierte, aber auch wegen seiner imposanten Körpergröße so viel Raum einnahm, dass Keyboarder Markus Maichel hinten rechts optisch etwas unterging, sich aber immer wieder akustisch durch schöne Keyboard-Teppiche und Background Gesang einbringen konnte.
Alles in allem war es ein sehr, sehr runder Auftritt: sympathische Vorband, sympathischer Hauptact, exzellente Darbietung. Progrock-Herz, was willst Du mehr?
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Fotos: Andrew Ilms