Regal Worm – Pig Views
(52:38, CD, Uranium Club/Just For Kicks, 2018)
Wer mit der Musik von Regal Worm vertraut ist, weiß, dass wo Regal Worm drauf steht, auch Mellotron drin ist. Den Stellenwert sieht man schon in der Instrumentenauflistung unten, denn da kommt es an erster Stelle. Das heißt jetzt zwar nicht, dass 50 Minuten am Stück Mellotron zu hören ist, aber es ist bei Regal Worm ein charakteristisches Merkmal und wird in allen Varianten (Streicher, Flöten, Chöre) eingesetzt.
Den Hörer erwartet eine Art Symphonic Prog, in der gelegentlich auch Jazz-, Canterbury- oder leichte Zeuhl-Einflüsse untergebracht sind. Manche Passagen haben gerade angesichts der Gesangsperformance einen leicht schrulligen Charakter, bisweilen klingt es auch nach typischem AltrOck Stoff. Und immer wieder durchziehen Mellotronarrangements die abwechslungsreichen Songs.
Und wer steckt hinter Regal Worm? Überraschenderweise keine Band, sondern ein Multiinstrumentalist, der Unterstützung durch eine Schar an Gastmusikern erhält. Im Einzelnen:
Jarrod Gosling – Mellotron M 400 / RMI 368 electric piano / Octave Kitten / ARP 2500/ Minimax ASB / Hammond L122 / Korg MS20 / Phillips Philicorda AG-755 organ / Fender Rhodes / Kawai S100 / assorted keyboards / Rickenbacker 4001 bass / Fender Precision bass / Danelectro double neck 6/12 string guitars / Epiphone Les Paul Junior guitar / lap steel guitar / mandolin / Simon and Patrick acoustic guitar / accordion / stylophone / voice / Rogers drums / percussion / glockenspiel / toy piano / effects.
Daraus zaubert Herr Gosling allerdings keine Mike Oldfield-artige Musik, sondern vielschichtige Songs, die eher nach dem Produkt einer Band klingt. Dabei helfen aus:
Mick Somerset-Ward – altor sax / tenor sax / baritone sax / flute
Peter Rophone – voice / acoustic guitar
Louis Atkinson – altor sax / tenor sax
Emily Ireland – voice
Heidi Kilpeläinen – voice
Graham McElearney – harp
Paul Putner – voice.
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“Pig Views” ist ein sehr farbenfrohes Album, bei dem Mastermind Jarrod Gosling immer wieder mit Überraschungen um die Ecke kommt, so dass schwer vorhersehbar ist, was nun als nächstes kommt. Macht sehr viel Spaß und ist für die anonymen Mellotroniker unter uns Pflichtprogramm. Die Aufnahmen entstanden über einen Zeitraum von sieben Jahren, und was letztendlich daraus geworden ist, ist ein ausgereiftes, empfehlenswertes Album, das mit viel Liebe zum Detail ausgestattet ist und auch nach mehreren Durchläufen Neues erkennen lässt. Toll gemacht, Herr Gosling!
Bewertung: 12/15 Punkten (GH 11, JM 12, KR 12)
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