(70:12, CD, SAOL, 2018)
Manchmal könnte man meinen, dass es für einige Bands wichtiger erscheint, einem besonderen Image zu entsprechen und die Musik damit zur Nebensache zu reduzieren. Genau dieses trifft, laut Aussage der deutschen Band, auf das Projekt Art Against Agony nicht zu. Auch wenn alle Mitglieder des Projekts Masken tragen, um ihre Gesichter zu bedecken, hat dieses einen tieferen Sinn. Nicht eine bessere Vermarktung ist der Grund, sondern eindeutiges Ziel der Musiker ist, jegliche Konzentration auf körperliche Merkmale zu vermeiden, um so unbeeinflusst die Kunst innerhalb des Projekts fortzuentwickeln. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass alle Mitglieder neben der erwähnten Masken und Kostüme anstatt ihrer Namen Pseudonyme verwenden.
Art Against Agony ist ein Kollektiv aus Musikern, Videofilmern, Fotografen und Grafikern, die versuchen, verschiedene Einflüsse und Genres zu einem Projekt zu vereinen.
„Shiva Appreciation Society“ ist das Ergebnis einer Verflechtung von Prog Metal, Progressive Jazz Metal, Djent sowie orientalischer Musik. „Shiva Appreciation Society” ist nach „Three Short Stories“ (2014) und „The Difference Between A Duck And A Lobster“ (2017) bereits das dritte Studioalbum.
Die sechzehn Tracks präsentieren neben Free Jazz artigen Elementen harte und zum Teil verdrehte Riffs mit komplexen Rhythmen und Tempowechsel, aber auch exotische Melodien. Gegensätzliche Musikstile und Spielweisen, die zueinander geführt werden, das ist der rote Faden des Projekts. Diese Soundkreationen erinnern an alte Zeiten der schwedischen Meshuggah, einem anderen wichtigen Vertreter des metallastigen Genres.
Die Produktion des Albums wirkt ansatzweise etwas synthetisch, vielleicht sogar steril, doch dieser Eindruck wird den Musikern nicht gerecht, sondern ist eher als bewusstes Stilelement zu betrachten.
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Alles in allem ist „Shiva Appreciation Society“ eine interessante, wenn nicht sogar spannende Platte, engagiert und explosiv, ein Beleg für die Art und Weise, wie das Kollektiv Art Against Agony funktioniert.
Fazit: Viel Virtuosität trifft auf konzeptionelle, musikalische Grenzüberschreitung, daher Vorsicht: nichts für Freunde der schönen Melodie.
Bewertung: 9/15 Punkten
Line-up / Art Against Agony
– The Sorcerer/ Lead Guitar
– The Machinist/ Rhythm Guitar
– The Surgeon/ Piano, Synth
– The Heretic/ Bass
– The Malkavian/ Drums
als Gastmusiker:
– Richard Henshall (Haken) / Gast Solo Track 3
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