(47:55, Vinyl, Digital, Midsummer Records/Cargo Records, 2018)
Es gibt Dinge, die ziehen ganz nach unten. Abgrund-tief. Und es gibt Dinge, die ziehen nach unten. Posi-tief. Dieser Patient hier ist von der Sorte Hypochonder – von tiefsten Selbstzweifeln zerfressen aber doch eigentlich kerngesund und ganz gut drauf. „Feel cold inside. Lost myself in you, found myself in truth. Found myself in you. Never been so close to you my ledger. No day to exit. Feel cold…“. Na dann.
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Die Kölner waten auch auf ihrem zweiten Album (das erste, „Of Illusions And The Way To Find“ erschien 2015 auf dem kultigen Label Fluttery Records) knietief in Melancholie und surrealem Soundplasma, das mit den Komponenten Blackgaze, Shoegaze und Post Rock in allen Schattierungen von Grau und Schwarz schimmert. Trotzdem ist „Chasma“ keinesfalls hoffnungs- und trostlos. Vielmehr zieht einen die hypnotische Ruhe in den Bann, die jedem der hier enthaltenen Stillleben innewohnt. Und das trotz der manchmal scheidenden Gitarren, die plötzlich, aber nicht unverhofft, ins das Geschehen krachen und dem Ganzen einen metallischen Anstrich verschaffen. Der Winter naht und die Vorboten sind in Form von Songs wie ‘Aurora Chaos’ sowie ‘Beamless’ so auch irgendwie zu erahnen. „Chasma“ kommt mit der metallischen Attitüde von Acts wie Alcest, dem transzendenten Shoegaze der vollkommen unterschätzten Bark Psychosis und der Melancholie später Talk Talk. Ein wohltuender Absturz…
Bewertung: 12/15 Punkten (CA 12, KR 11)