(69:56, CD, Progressive Promotion Records, 2018)
Apogee, das Projekt des deutschen Musikers Arne Schäfer, ist mittlerweile beim achten Album angekommen. Zählt man Soloalben unter seinem Namen dazu, wird es schon zweistellig. Doch bekannt geworden ist Schäfer sicherlich als federführendes Mitglied der Band Versus X, die Mitte der 90er auftauchte, und auf diversen Alben ihre Form des Retroprogs zelebrierte. Dabei spielte auch der exzellente Keyboarder Ekkehard Nahm eine wesentliche Rolle. Doch das letzte Studioalbum („Primordial Ocean“) von Versus X liegt bereits eine Dekade zurück. Stattdessen veröffentlicht Arne Schäfer seine Alben als Apogee in schöner Regelmäßigkeit alle drei Jahre.
Auch wenn man das exzellente Tastenspiel Nahms nicht zu Gehör bekommt, so ist auf den Apogee Alben grundsätzlich eine veritable Portion Tasten zu vernehmen, gerne auch mal Mellotronsound. An dieser Retro-Einstellung hat sich nichts geändert, denn Gitarrist Schäfer erlaubt den Tasten durchaus breiten Raum. Sie ergänzen sich prima zur Gitarre, die allerdings nicht sonderlich spektakulär agiert.
Auch auf dem aktuellen Werk agiert Schäfer hauptsächlich in moderat komplexen Gefilden und lässt – mit Ausnahme eines 5-Minuten Songs – allen Titel genügend Zeit, sich zu entwickeln. Und so liegen fünf der sechs Songs jenseits der 11-Minuten Marke.
Arne Schäfer spielt elektrische und akustische Gitarren, fretted und fretless Bass, Tasteninstrumente, und ist für sämtliche Gesänge verantwortlich. Unterstützt wird er dabei von Eberhard Graef an Schlagzeug und Perkussionsinstrumenten.
Der Fan von Versus X und Apogee wird vertraute Töne hören, denn das Album knüpft nahtlos an seine Vorgänger an. Wer damit gut klar kam, wird sicherlich auch Freude an „Conspiracy Of Fools“ haben. Wer Apogee noch gar nicht kennt und an Symphonic Prog interessiert ist, sollte mal ein Ohr riskieren. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass die Gesangsleistungen kritisch zu sehen sind, dieser Bereich stellt sicherlich nicht das Hauptkaufargument dar.
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Einige Retro-Symphonic Passagen sind sehr schön geraten, feine Gitarreneinlagen (auch mal an der akustischen Gitarre) inklusive. Aber – wie gesagt – der Gesang ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Der Rezensent fragt sich gerade, was eigentlich aus Versus X geworden ist. Der Verdacht liegt angesichts der Vielzahl an Apogee-Alben nahe, dass man sich aufgelöst hat. Doch die Adresse der Homepage lässt hoffen und zeigt, dass die Band noch lebt, auch wenn momentan noch kein neuer Output zu erwarten ist. Dafür wird der Versus X Fan halt in den letzten Jahren mit Apogee Alben versorgt.
Stärken in den instrumentalen Ausarbeitungen stehen Schwächen in den Gesangsleistungen gegenüber.
Bewertung: 8/15 Punkten