(64:09, CD, Unicorn Digital, 2018)
Am 14. Juli dieses Jahres wurde das neue Mystery Album “Lies And Butterflies” offiziell auf dem Night Of The Prog Festival auf der Loreley vorgestellt, selbst wenn sich in der Setlist gerade mal zwei Titel (‘How Do You Feel?’ & ‘Where Dreams Come Alive’) des aktuellen Albums befanden. Ein absolut würdiger Rahmen und sicherlich sowohl für die überaus sympathische Band als auch die zahlreichen Fans ein denkwürdiger Auftritt, der bei allen einen nachhaltigen, emotionalen Eindruck hinterließ.
Die wuchtige, recht rockige Musik der Kanadier ist definitiv etwas für die große Bühne, für große Emotionen, sodass sie als absolute Stimmungsmacher des Wochenendes bei einem recht großen Teil des Publikums überzeugen und punkten konnten. Letztendlich sang sogar die Menge teilweise mit, es wurde also für recht viele eine perfekte Show geboten.
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Dies liegt sicherlich auch daran, dass Mystery eine professionelle Konsensmusik des sinfonischen, ausladenden Rocks bieten, die elegant und gut gemacht AOR, Melodic Rock, balladeske, schmachtende Momente, aber eben auch gewisse Prog Zutaten, Neo Prog Dramatik und atmosphärische Instrumentalparts in sich vereint. Egal, wie man zu der Musik der Frankokanadier nun steht, sie machen ihre Sache wirklich gut und schaffen es, die Leute hinter sich zu bringen. Genau in dieses gefällige, stimmige Konzept reiht sich auch ihr aktuelles Werk ein.
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“Lies And Butterflies” wird zu Beginn und Ende von den beiden über 15-minütigen, recht gelungenen Longtracks ‘Looking For Something Else’ und ‘Chrysalis’ eingerahmt, dazwischen findet man die inzwischen für Mystery typische Mischung aus ausschweifender Theatralik, kernigem Sinfonic Rock und vor allem jeder Menge melodischem, griffigem Bombast. Richtige Ecken und Kanten waren noch nie das Ding der Band um den Multi-Instrumentalisten und Unicorn Labelbesitzer Michel St-Père, dennoch hat er mit seinen Mitstreitern mittlerweile eine perfekte Nische gefunden, die ein recht breites Publikum anspricht. So wird dennoch nicht jedem Balladenhaftes wie ‘How Do You Feel?’ oder ‘Dare To Dream’ zusagen und auch der mitunter etwas kitschige Gesangsstil von Frontmann Jean Pageau ist definitiv Geschmackssache.
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Selbst wenn dieses Album einmal mehr auf sinfonische, epische Wohlfühlstimmung, pathetische Dramatik und satte Melodik setzt – man eben genau das bekommt, was man erwarten durfte – kann man der Band aus Québec anrechnen, dass sie einfach konsequent ihr eigenes Ding durchziehen und die musikalische Qualität letztendlich stimmt.
Bewertung: 10/15 Punkten (HK 9, KR 6, KS 10)
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Abbildungen: Mystery / Unicorn Digital