Klangwelt – The Incident

(79:26, CD, Spheric Music, 2018)
Nach langer Pause liegt ein neues Album von Klangwelt vor. Ein wirklich passender Name, den sich der Elektronikmusiker Gerald Arend zugelegt hat, denn das ist es auch, was er präsentiert, eine recht eigene Welt des Klanges. „The Incident“ ist bereits sein viertes Album, die drei Vorgänger liegen allerdings schon eine Weile zurück. Das Debüt „Weltweit“ stammt aus dem Jahr 2002, ein Jahr später erschien bereits „The Age Of Numbers“, gefolgt vom 2006er Album „Xoio“. Zwölf Jahre hat es nun bis zum aktuellen Werk gedauert, und für den Fan derartiger Musik hat sich das Warten definitiv gelohnt.

Die CD ist vollgepackt – und das gilt nicht nur rein quantitativ in Sachen Spielzeit, sondern gerade auch, was den Einfallsreichtum des Musikers betrifft. Die vierzehn Songs sind ausgesprochen farbenfroh und abwechslungsreich gestaltet, da kommt beim Genre-Fan keine Langeweile auf. In dieser Szene trifft man ja häufig auf Berliner Schule inspirierte Elektronik-Musik, gerade auch bei Lambert Ringlages Spheric Music Label, auf dem „The Incident“ nun erschienen ist.

Bei Klangwelt hingegen kommen einem im Wesentlichen drei Namen in den Sinn – und das nicht, weil es im Beipackzettel so steht, sondern weil man praktisch mit der Nase, nein, mit den Ohren darauf gestoßen wird: Vangelis, Jean Michel Jarre und Yello.

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Vereinzelt befindet er sich ganz dicht an diesen Größen, doch es gerät nicht zu reinen Plagiaten, da er eine Fülle eigener Ideen einbringt. Seine Musik ist mal rhythmisch, mal getragen, oft mit Sprachfetzen oder manipulierten Gesängen unterlegt. Es tauchen immer wieder feine Melodielinien auf, die auch durchaus das Zeug haben, sich in den Gehörgängen festzusetzen (zum Beispiel ‚Sirens‘). Selbst Mellotronwölkchen sind mal zu hören. Das wunderschöne ‚Decades‘ bildet einen würdigen Abschluss eines exzellent gelungenen Elektronikalbums, das schöne Cover von Navitrolla rundet das positive Gesamtbild ab. Alles in allem verdient sich das satte 12 Punkte auf der EM-Skala.
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 12, KR 11)

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