Distorted Harmony – A Way Out
(47:01, CD, Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 2018)
So, jetzt alle mal die Hände hoch, wer die Antwort weiss: Was ist das Problem vieler Progmetal-Bands? Richtig, ihre Vorhersehbarkeit. Will sagen: viele einstmals originelle Acts langweilen zunehmend durch ihren Dienst nach Schema: ordentliches Riff – mässiger Gesang – gniedelgniedelbridge – ordentliches Riff – etc.pp. Aber einige Combos überzeugen doch weiterhin durch Frische und Originalität, Bekanntere und immer noch zu wenig Bekannte. Zu letzteren gehören Distorted Harmony.
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2010 gegründet überzeugten die Israelis bereits vor 6 Jahren mit ihrem Debüt “Utopia”, der Nachfolger “Chain Reaction” gehörte dann für den Rezensenten schon mit zu den besten Alben progressiv-härterer Gangart des Jahres 2014. Auf “A Way Out” wird nun von Beginn an klar gemacht, was Basis des Dargebotenen ist: Djent. Allerdings weder von der grobschlächtigeren Sorte, die ja Altvordere wie Meshuggah immer noch zelebrieren, noch in der Ambient-Richtung a la Animals As Leaders. Denn wenn auch die Hinzunahme von Yoel Genin als zweitem Gitarristen neben Amit Plaschkes eine ordentliche Chuggah-Verstärkung ermöglicht, so beeindruckt doch viel mehr die zwanglose Verschmelzung mit reichlich Melodic-Metal-Momenten. Dies ermöglichen vor allem die Keyboards von Hauptkomponist Yoah Efron, welche sowohl symphonisch-hymnische Momente kreieren wie auch immer wieder kräftig den Frickelfaktor erhöhen.
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So ist auch in balladeskeren Momenten durchgehend eine knackige Dynamik spürbar, welche für ordentlichen Hörspaß sorgt. Michael Rose lässt dabei durch laufende Variationen von Tonhöhe, Stimmfärbung und rhythmischer Phrasierung seines Gesangs ebenso keine Langeweile aufkommen und spiegelt das von Drummer Yogev Gabay und Bassist Iggy Cohen virtuos vorgegebenen Rhythmusgerüst kongenial wieder, gerät gerade bei Oktavsprüngen allerdings doch so manches Mal merkbar an seine vokalen Grenzen.
Ethno-Momente wie bei so manchen ihrer Landsleute sucht man bei Distorted Harmony vergebens. Vielmehr legt die Band mit “A Way Out” erneut ein abwechslungsreich komplexes Stück modernen Progmetals vor. Der bisher noch auf sich warten lassende internationale Durchbruch ist ihnen von Herzen zu gönnen.
Bewertung: 12/15 Punkten (GH 12, KR 12)
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