Dead Man’s Eyes – Words Of Prey
(35:22, CD, Tonzonen/H’Art, 2018)
Dass Dead Man’s Eyes mehr als eine gewöhnliche Heavy Psych Band sind, haben sie bereits 2013 mit ihrer EP “Meet Me In The Desert” bewiesen. Peter Engel, Simon Reichelt, Geir Johansen, Simon Mead und Nima Davari machen schon seit geraumer Zeit Köln unsicher. Mit dem Debüt “Words Of Prey” zeigt sich das Quintett von seiner gefühlvollen Indie-Psych-Western-Folk-Seite. Was die Betreuerin damit andeuten möchte: Sie sind (musikalisch) ziemlich gewachsen und der Heavy-Anteil musste ein wenig für die Cowboy-Atmosphäre weichen. Das ist das perfekte Timing für ein Lebenszeichen der Band, denn “Words Of Prey” gibt jedem, der sich derzeit in einem Musik-Loch befindet, genau was gefehlt hat.
Der Name Dead Man’s Eyes ist wohl ein Zitat von Arcade Fire und mit Größen wie Tame Impala und Black Mountain haben sie sich auch schon die Bühne geteilt. Diese Zusammenhänge passen gut zusammen, da auch in “Words Of Prey” mit der Verbindung von Altem und Neuen gearbeitet wird. 60er und 70er Jahre Acid-Folk-Blues trifft auf modernen Indie-Rock und Brit-Pop-Anlehnungen.
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Ab und zu gibt es eine Portion Heaviness, wie auf ‘Radiant Smiles’ und ‘This Old Place’. Melancholische Momente häufen sich dagegen und auch die Country-esken, die für eine warme Stimmung sorgen. Bluesig wird es mit ‘Be Good’ und ‘Two Dozen Eyes’. Allerdings wird man immer aufgeweckt, wenn es doch mal zu berechenbar und schleppend wird. Drei Gitarren, Doppelgesang, viele jammige Parts, Mundharmonika, hallende Vocals – was will man mehr. Man kann nur betonen und wiederholen, dass der ruhigere Sound eine erfrischende Abwechselung ist, die überraschend kommt und vielleicht auch etwas mutig ist, wenn man die Wuchtigkeit der vorherigen EP bedenkt.
“Words of Prey” ist ein liebevoll gemachtes Album, das es einem nicht schwer macht, es zu mögen. Zwar sticht es nicht besonders hervor, aber das muss es auch nicht. Es hat auch so seinen eignen Charme. Am 6. September kann man sich Dead Man’s Eyes live in Köln (Sonic Ballroom) anhören, was nur zu empfehlen ist.
Und zum Schluss noch ein Fun Fact: Für ihr Debütalbum haben sie sich zwei Jahre im Proberaum eingeschlossen und sich nur von Kaffee und ihren Haaren ernährt. Was die Band uns damit sagen möchte: Sie haben komplett die Nerven verloren. Das war es mit Sicherheit wert.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 11, DW 12)
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