The Sea Within – The Sea Within

(50:44, CD, InsideOut Music / Sony Music, 2018)
Natürlich greift man gerne und bereitwillig auf das lockende Reizwort “Supergroup” zurück, gerade wenn Musiker wie Gitarrist / Sänger Roine Stolt (u.a. The Flower Kings, Transatlantic, Anderson / Stolt), Bassist Jonas Reingold (u.a. Karmakanic, The Flower Kings), Keyboarder Tom Brislin (u.a. Renaissance, Yes), Schlagzeuger Marco Minnemann (u.a. The Aristocrats, Steven Wilson) und Sänger / Gitarrist Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation) bei einem neuen gemeinsamen Projekt beteiligt sind. Doch halten die Namen wirklich, was sie versprechen, vor allem wenn man im Werbezettel davon spricht, dass diese Musiker aufgrund einer Idee von InsideOut Boss Thomas Waber zusammen kamen, um ein “einzigartiges Album mit neuen Ideen aufzunehmen”?

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Man hat zuerst den Eindruck, dass Roine Stolt recht deutlich die Fäden bei diesem “New Art Rock Collective” in der Hand hält, denn der wuchtige Einstieg des Openers ‘Ashes Of Dawn’ klingt schon sehr nach Retro Prog Marke Flower Kings, auch wenn durchaus eine leicht jazz-rockige Note (durch Saxophoneinlagen von Rob Townsend) und mehr Heavyness zu verzeichnen sind.

Doch steckt in diesem Album auf lange Sicht wesentlich mehr Eigenständigkeit, denn bereits das zweite Stück ‘They Know My Name’, bei dem Daniel Gildenlöw den Gesang übernimmt, ist wesentlich moderner und direkter ausgerichtet, selbst wenn hier kurze Prog-Einschübe zu erkennen sind. Die Beteiligten betonen, dass ein Großteil des Materials gemeinsam als Band entwickelt wurde, als man sich letztes Jahr im September in London traf. Weiterhin holte man sich diverse Gastmusiker (u.a. Jordan Rudess, Jon Anderson, Casey McPherson) mit an Bord, um das eigene Material zu verfeinern.

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Im weiteren Verlauf des Albums ist die Marschrichtung zwar im sinfonischen Progressive Rock / Retro Prog angesiedelt, auch in Bezug auf die prägnante, aber niemals zu überladene Keyboarduntermalung. Dennoch finden sich ebenso verspielte, zeitlose Rockelemente, selbst gelegentliche poppige Melodiebögen, wie ebenso sehr dosierte Jazz Rock / Fusion Zutaten. So halten sich die Instrumentalisten erstaunlicherweise oftmals zurück, bringen vielmehr im gemeinsamen Bandkontext ihre Qualitäten ein. Somit bekommt man zwar bei The Sea Within gelegentliche, aber sehr versierte Exkursionen an den Tasten und Saiten zu hören, doch dienen diese niemals zum Selbstzweck, sondern sind harmonisch verwoben. Dennoch gehören Dramatik, gelegentlicher Bombast, sowie eine unterschwellige Melancholie zum festen Handwerkszeug dieser Band.

Am Mikrofon ist der Fokus zum Großteil auf die variable Stimmen von Daniel Gildenlöw und Casey McPherson ausgerichtet, die damit für den entsprechenden Drive und Tiefgang sorgen, aber auch die anderen Bandmitglieder bringen sich teilweise im Background ein. Das gleiche gilt für die instrumentalen Ausarbeitungen, besonders durch die Multi-Instrumentalisten dieser Band. Marco Minnemann verfeinert die Arrangements durch etwas Gitarre, Roine Stolt übernimmt einige Bassparts.

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The Sea Within wirken im Gesamteindruck vielleicht weitaus weniger überraschend und fordernd, auf gewisse Weise damit erstaunlich konventionell, dennoch verfügen die acht Songs der regulären Ausgabe (wie ebenso die zusätzlichen vier Tracks der Special Edition) über sehr ansprechende, lässig-gefällige Qualität, die nötige musikalische Leidenschaft und den entsprechenden Charme, der dieses Album zu einer kurzweiligen Angelegenheit werden lässt.
Bewertung: 11/15 Punkten (GH 10, KR 12, KS 11)

Teapot of the Week
“Teapot of the Week” auf Betreutes Proggen in der KW25/2018

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Abbildungen: The Sea Within / InsideOut Music