Darryl Way – Vivaldi’s Four Seasons In Rock

(41:20, CD, Cherry Red Records-The Right Honourable Recording Company, 2018)
Darryl Way dürfte den meisten Lesern durch sein Mitwirken bei Curved Air bekannt sein, oder auch durch seine Band Darryl Way’s Wolf (u.a. mit Ian Mosley.
Auf dem Debütalbum von 1970 war er ebenso vertreten, wie auf den meisten Alben bis 1976 (auf dem 73er Album „Air Cut“ war an seiner Stelle ein gewisser Eddie Jobson aktiv). Bei „Alive 1990“ ist er noch einmal dabei, doch an der neuen Reinkarnation hat er nicht mehr teilgenommen.

Zwar sind Curved Air nicht unbedingt in der allerersten Reihe der 70er Prog Dinos einzuordnen, doch sie konnten sich einen treuen Fankreis erarbeiten und erreichten durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad. Zu einem Herausstellungsmerkmal gehörte neben Frontfrau Sonja Kristina auch das prägnante Geigenspiel. Gleich auf dem Debütalbum „Air Conditioning“ ist ein Klassiker der Band zu finden, der seinerzeit auch zu den Höhepunkten ihrer Konzerte gehörte, nämlich der, logischerweise von Way arrangierte Titel ‚Vivaldi‘. He did it his way, sozusagen.

Anscheinend stammt sein Arrangement aus dem Jahr 1968, denn im Booklet der vorliegenden CD steht geschrieben, dass sich Way pünktlich zum 50. Geburtstag seiner Klassik-Rock-Hymne an eine komplette Neueinspielung von Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ gewagt hat. Mit viel Respekt vor dem Original, das er für ein Beispiel musikalischer Perfektion hält, hat er sich vorgenommen, daraus eine Rock-Variante zu kreieren. Dabei hat er sich ganz bewusst sehr nah an der Vorlage bewegt, lediglich in langsameren Passagen hat er leichte Veränderungen zugelassen.

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Weitere Informationen

Darryl Way ist ein kompetenter Geiger, keine Frage, aber leider ist das wohlgemeinte Vorhaben nicht wirklich der große Kracher für den Prog-Fan geworden. In einigen Momenten kommt einem die gefährliche Assoziation „Rondo Veneziano“ in den Sinn, einiges ist etwas lieblich geraten, eine wirklich rockige Variante ist es nicht. Keine Rock-Band, die ihn unterstützt, alles wurde im Alleingang eingespielt. Überraschende Arrangements sind auch nicht zu erwarten, das gibt schon der vom Musiker gewählte Ansatz nicht her.

Eine „In Rock“ Version, die nicht wirklich rockt, und die es schwer haben wird, sich auf dem Markt durchzusetzen. Eine faire Bewertung fällt schwer, denn das Geigenspiel ist natürlich tadellos, die Umsetzung wird der Erwartungshaltung aber nicht gerecht.
Bewertung: 4/15 Punkten (GH 1, JM 4, KR 3)

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