Bad Dreams – Chrysalis

(55:36, CD, Eigenproduktion/Just For Kicks, 2018)
Nanu, wer feiert denn da ganz offensichtlich eine “Garden Party”?! Gleich zum Auftakt wird man zwangsläufig an alte Marillion-Zeiten erinnert, und das ist in diesem Falle weder Zufall, noch die Ausnahme auf dem Album. Bad Dreams wurden bereits 1990 in Buenos Aires gegründet und legen mit “Chrysalis” nun ihr drittes Album vor. Dass noch nicht mehr Output vorliegt, liegt daran, dass sie zunächst eine ganze Weile als Coverband agierten. Ihr Thema damals: Genesis. Das muss wohl auch ganz ordentlich funktioniert haben, denn immerhin kamen sie mit Steve Hackett in Kontakt und spielten als Opener auf dessen Tour. Und auch mit Ray Wilson teilten sie schon die Bühne.

Erst 2015 wurde ihr erstes Album mit eigener Musik veröffentlicht. Dabei kam “Apocalypse Of The Mercy” beim Publikum durchaus gut an, sogar die Macher von Cruise to the Edge wurden auf sie aufmerksam und verpflichteten sie als bis dato ersten lateinamerikanischen Act.

Bereits 2016 folgte das Album “Deja Vu”. Nun sind bereits Album Nummer drei und eine DVD-Veröffentlichung (dazu später auf diesen Seiten mehr) auf dem Markt – fleißig sind sie diesbezüglich also, die Argentinier.

Eingespielt wurde „Chrysalis“ von:

Gabriel Agudo – vocals
Jorge Tenesini – keyboards / sequence programming
Alex Calvera – bass
Ariel Trifunoff – guitar
Fernando Cornejo – drums.

Als Gäste sind auf einzelnen Songs dabei:
Steve Rothery – guitar
Angel Mahler – keyboards
Durga McBroom – backing vocals
Lorelei McBroom – backing vocals
Jamison Smeltz – tenor sax
Jota Morelli – drums.

Die Marillion-Connections haben für die Südamerikaner erneut gut funktioniert, Herr Rothery steuert nämlich ein Gitarrensolo auf dem Titelsong bei, ebenso soliert hier übrigens Herr Mahler.
Angesichts ihrer Vorgeschichte sollte man einige Genesis-Einflüsse erwarten, damit wird sich jedoch zurückgehalten; eher kommen da gelegentlich Marillion-Anklänge vor. Auch stellt sich der Rezensent den durchaus fähigen Sänger eher nicht als Gabriel-Imitator vor, obwohl sein Name ja schon mal in dieser Hinsicht vielversprechend klingt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Bad Dreams bewegen sich hauptsächlich in einem Bereich, der Neoprog mit Melodic Rock und gelegentlichen Symphonic Prog-Einschüben verbindet. So folgt auf den Marillion-beeinflussten Opener ‘Change’ mit dem fast 10-minütigen ‘Limbo’ eine zumindest zu Beginn vom Klavier bestimmte balladeske Nummer, die sich, wie auch einige weitere Songs, vor allem durch die Gesangsmelodien schnell in den Gehörgängen festzusetzen vermag. Diesbezüglich beweisen die Fünf ein geschicktes Händchen. Auf dem etwas härteren ‘Darkness’ erinnern sie ein wenig an Rush. Im anschließenden ‘Goblin’s Seduction’ sorgen die durch Pink Floyd bekannten McBroom-Damen mit ihrem Background-Gesang und Saxophonist Smeltz für Abwechslung. Der abschließende, mit 11 ½ Minuten Spielzeit längste Song des Albums ‘Butterfly’ ist eine typische, hymnische Neo-Prog Nummer, die zu den Highlights des Albums zu zählen ist. Gitarre und Keyboards harmonieren gut, bedingt durch den in Englisch gehaltenen Gesang ist angesichts des Gehörten nicht unbedingt eine südamerikanische Formation hinter Bad Dreams zu vermuten.
Sänger Agudo hat die Band übrigens Ende 2017 verlassen, er wurde mittlerweile durch Dennis Atlas (vocals/keyboards) ersetzt.

Genre-Fans sicherlich guten Gewissens zu empfehlen.
Bewertung: 10/15 Punkten

Surftipps zu Bad Dreams:
Homepage
Facebook
Twitter
YouTube