(60:47, CD, Anubis Music, 2018)
Wenn eine Band in erster Linie auf einen gewissen Bombastfaktor, instrumentale Wucht und wechselnde Dynamik setzt, dann erscheint die Idee das eigene Material in wesentlich abgespeckter Ausprägung komplett umzuarrangieren erst einmal recht gewagt und ungewöhnlich.
Anubis wählten für ihren Weg eine Art “Unplugged”-Ansatz und verzichteten fast gänzlich auf elektrische Instrumente – hin und wieder ist etwas Gitarre dieser Art zu hören und auch bei den Keyboards ist elektrische Orgel vertreten – was den Stücken einen doch sehr intimen Ansatz verleiht. Doch das Material der Band aus dem australischen Sydney funktioniert sogar in diesem veränderten Ansatz, auch wenn man die Ausbrüche und Kraft der Originaltitel mitunter vermisst.
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Das Sextett unternimmt auf “Different Stories” einen Streifzug durch die eigene Historie und wählt aus den bisherigen Studioalben jeweils ein bis zwei Titel aus. Mit ‘Technicolour Afterlife’ ist zudem ein komplett neuer Track vertreten, der ursprünglich als letztes Stück auf dem Debüt “230503” geplant war, bisher jedoch in den Archiven schlummerte. Der Gesamteindruck wirkt zurückhaltend, introvertiert und relaxt, die atmosphärische Note des Originalmaterials wird durch eine gewisse melancholische Lagerfeuerstimmung und akustische Interaktionen ausgetauscht. Das mag manchem Hörer vielleicht ein Spur zu unspektakulär, zu reserviert erscheinen, denn gerade durch den Verzicht auf euphorische Schlenker, wandelt die Musik von Anubis doch meist in ähnlicher Gemütslage.
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Damit ist “Different Stories” wohl in erster Linie etwas für die Fans der Band, die hier eine andere, wesentlich zurückhaltende, veträumte Seite von Anubis zu hören bekommen. Weiterhin steckt hinter der CD Version des Album auch noch eine gute Idee, denn durch den Erwerb der limitierten CD-Ausgabe hilft man den Australiern, einen Teil der diesjährigen Europatour (u.a. ein Auftritt bei dem Night Of The Prog Festival) zu finanzieren.
Bewertung: 10/15 Punkten (GH 11, KS 10)
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