Yuka & Chronoship – Ship

(60:51, CD, Cherry Red Records, 2018)
Mit der “Argo”, einem Schiff aus der griechischen Mythologie, stechen Yuka & Chronoship in die progressiven Weltmeerre. Die Band um die Keyboarderin Yuka Funakoshi vertraut auf ihre bekannten Trademarks, nämlich wuchtiger Nippon-Prog-Bombast mit reichlich analogem Keyboardüberhang , aber eben auch gewissem Freiraum für Gitarrenattacken mit kleineren Richtungswechseln Richtung Hard Rock und luftigen Jazz Rock in homöopathischen Dosen.

Im Zentrum des Albums steht die 7-teilige, rund 32-minütige “The Argo Suite”, die zu Beginn gleich mit einer Überraschung aufwartet, nämlich englischsprachigem Gastgesang, der in leicht brüchiger Stimme von Curved Air Sängerin Sonja Kristina vorgetragen wird. Doch nach diesem ungewohnten Intro wird die Musik gleich mächtig unter Dampf gesetzt und mit wechselnder Dynamik, spielerischer Wucht und gelegentlichem lautmalerischen Gesang von Yuka Funakoshi pflügt man sich durch bekannte musikalische Gewässer. Dennoch neigen Yuka & Chronoship nicht zu fernöstlicher Übertreibung, sondern geschmackvoll und stilsicher wird hier in erster Linie auf sinfonischen Progressive Rock im Retrosound gesetzt.

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Die noch folgenden vier Titel warten mit kleineren Kurskorrekturen auf, die zum Teil das Niveau ganz leicht verwässern. Das Instrumental ‘The Airship Of Jean Giraud’ ist in der bekannten stilistischen Tradition gehalten, während anschließend Gesang eine wesentlich dominantere Rolle übernimmt. Mit Hiroyuki Izuta tritt ein weiterer Gastsänger auf, während auch Yuka Funakoshi einmal in Landessprache in Erscheinung tritt. Gerade das rein instrumentale ‘Old Ship On The Grass’ und in Teilen der letzte Titel ‘Did You Find A Star?’ mit “Lalalala” Gesangseinlagen kommen etwas zu leichtfüssig daher. Dennoch sind dies noch verzeihbare Aussetzer, da das Gesamtkonzept letztendlich stimmt und die spielerische Qualität im Gesamteindruck immer noch zu überzeugen weiß.

So legen Yuka & Chronoship , als derzeit einzige Konstante in der japanischen Sinfonic Prog Szene, einmal mehr ein hörenswertes Album mit leichten Abstrichen vor.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, KS 11)

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Abbildungen: Yuka & Chronoship / Cherry Red Records