(56:16, CD, Caerllysi Music/Just For Kicks, 2018)
Der spontane Eindruck beim Lesen des Albumtitels: Da kommt noch mehr. Und tatsächlich, es handelt sich um ein zweiteiliges Konzeptalbum, das mit dem „First Contact“ startet und noch im gleichen Jahr mit Teil zwei aufwarten wird. Das Besondere daran: Die Fortsetzung wird uns dann nicht von Karfagen präsentiert, sondern von der Band Sunchild. Was im ersten Moment verwundern mag, sich dann aber doch nachvollziehbar aufklären lässt. Denn hinter beiden Bands steckt der musikalische Kopf Kalugin, der dieses Konzeptwerk erschuf.
Im direkten Vergleich der beiden genannten Bands ist Karfagen eindeutig für eher instrumentalen Symphonic Prog zuständig, während Sunchild wesentlich song-orientierter agieren und bei ihnen dem Gesang eine wesentlich wichtigere Rolle zugestanden wird.
Das mittlerweile neunte Album der ukrainischen Formation wurde von folgendem Sextett eingespielt:
Antony Kalugin – keyboards / vocals / percussion
Max Velychko – electric and acoustic guitars
Kostya Shepelenko – drums
Oleg Prokhorov – bass
Olha Rostovska – vocals / additional keyboards
Michail Sidorenko – alto saxophone
Chef Kalugin hat also altbewährte Mitmusiker um sich geschart, die auch schon auf dem vorangegangenen Studioalbum mit von der Partie waren. Hier zeigen sie sich gut in Form und präsentieren uns ein gelungenes Symphonic Prog Album, das in den besten Momenten durchaus Ähnlichkeiten mit den Flower Kings aufweist.
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Zwar stammen wieder alle Songs aus der Feder Kalugins, aber das heißt nicht automatisch, dass es sich um ein tastenüberladenes Album handelt. Im Gegenteil, auf dem zweiten Song (‘Foreign Land’) darf sich beispielsweise Gitarrist Velychko solistisch austoben, und gerade er ist es, der auf dem aktuellen Karfagen-Album die nachhaltigsten Farbtupfer setzt und gelegentlich auch in Kombination mit den Tasteninstrumenten Erinnerungen an die oben genannten Schweden aufkommen lässt.
Auf Oboenklänge wurde diesmal verzichtet, die Blasinstrumenteneinsätze sind auf das Saxophon beschränkt. Die Gesangsparts sind eher rar gesät, was ja, wie oben schon erwähnt, auch dem musikalischen Ansatz von Kalugins Vorzeigeprojekt Karfagen entspricht.
“Messages From Afar” gehört zu ihren bisher besten Veröffentlichungen – Empfehlung für den Symphonic Prog Fan.
Bewertung: 11/15 Punkten (WE 9, JM 11, KR 8)
Surftipps zu Karfagen:
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