Grin – Revenant

(31:15, LP, CD, Digital, The Lasting Dose, 2018)
Kurz, prägnant, schmerzhaft. So muss es sein, um sich in heutigen reizüberfluteten Zeiten abzuheben, in die Synapsen einzubrennen und seine Duftmarken zu hinterlassen. Grin, das ist ein neues Ding aus Berlin. Wobei ‚Ding‘ eine brauchbare Vokabel für das ist, was sich hier auf den Hörer zubewegt. Das Ding aus dem Sumpf? Das Ding aus einer anderen Welt? Eher das Ding aus den Tiefen des Sludge. Es handelt sich um das Debüt des aus dem Ehepaar Sabine (Bass) und Jan Oberg (Drums, Noises) bestehenden Duos, die nebenbei oder besser hauptberuflich bei Earthship mäandern.

Das bringt es mit seinen dreißig Minuten nicht ganz auf Langspiel-Größe. Was hier aber nicht negativ ins Gewicht fällt. Denn nach diesem Dauerexzess aus tiefer gestimmten Bassriffs und mächtigen Doom’n Sludge-Eskapaden ist der Hörer erst einmal so etwas von hinüber, dass ohnehin nichts mehr geht. Die sechs Tracks, die „Revenant“ mit sich führt, entziehen die Lebensenergie und schmirgeln das Fleisch von den Knochen.

REVENANT by GRIN

Wobei sich trotzdem so etwas wie ein Suchtfaktor auftut. Denn die Moods bleiben angenehm tieftönend und auf den Boden der Tatsachen, so dass man sich der transzendenten Wirkung dieses Machwerks nicht entziehen kann. Nebenbei gibt Zaums Kyle A. McDonald dem Track „Ordinand“ seine Stimme.

Makes PsychDoomies grin. Nur bitte nicht mit der Nils Lofgrens ehemaliger Band verwechseln!
Bewertung: 9/15 Punkten (CA 9, KR 11)

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