Glaston – Inhale/Exhale
(62:07, CD, LP, Digital, Sixteentimes Music, 2017)
Ein wenig führen Glaston schon aufs Glatteis, indem sie sich selbst unter dem Etikett Postrock einordnen. Gut, es gibt schon Gitarren im Line-up des Zürcher Quartetts. Genau gesagt eine, gespielt von Jake Gutzwiller, der hiermit reichlich Atmosphären erzeugt. Das geht aber nie weit genug, um „Inhale/Exhale“, das Albumdebüt seiner Band, in eine Art Rock-Kontext zu rücken. Viel eher inszenieren Glaston einen cineastischen, epischen, ja vielleicht etwas jazzigen Sound (in der Vorstellung der New Conception Of Jazz).
In der Besetzung Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug eröffnet sich das Quartett dabei Freiräume, die anderen Institutionen versagt bleiben. Dabei grooved die Band um Pianistin Selina Maisch wie Bugge Wesseltoft oder GoGo Penguin. Ein Querverweis darauf, wo Glaston in etwa zu suchen wären. „Inhale/Exhale“ bietet dabei großes Kino im Breitwandformat, die zehn Tracks schaffen dabei lässig schon einmal die zehn Minuten (die Vorabauskoppelung „Sunnar“), was der Intention der Schweizer für Großformatiges dezent entgegenkommt. Mit ‘Noir’ kommt das Album zwar mit einem Track, der schon vor zwei Jahren veröffentlicht wurde. Doch der fügt sich gut ins Konzept des neuen Materials ein. Und wenn es doch schon einmal “rockt”, wie etwa in ‘Implosions And Her’, dann weigert man sich insgeheim trotzdem, das irgendwie mit ‚Rock‘ oder anderen ‚Röcken‘ in Verbindung bringen zu wollen.
Bewertung: 13/15 Punkten (CA 13, KR 12)
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