(56:19, CD, Cherry Red Records, 2018)
Wenn sich zwei Elder Statemen des britischen Progs der 70er zusammentun, dann entsteht daraus logischerweise eine gewisse Erwartungshaltung. Wenn die Bands dann noch King Crimson und Van der Graaf Generator heißen und beide Beteiligte deren legendäre Phasen deutlich beeinflussten, dann ist das schon mal ein deutliches Statement. Und die beiden Davids, namentlich David Cross und David Jackson, enttäuschen nicht! Bereits bei gemeinsamen Liveauftritten in der Vergangenheit (u.a. beim letztjährigen Night Of The Prog Festival auf der Loreley), hatten beide bewiesen, dass das progressive Feuer immer noch gewaltig lodert.
Zusammen mit Mick Paul, dem langjährigen Bassisten der David Cross Band, sowie Craig Blundell (u.a. Steven Wilson Band, Frost*) am Schlagzeug, entstanden zwölf rein instrumentale Kleinodien, die zwar die beiden Kerninstrumente der zwei Davids, nämlich elektrische Geige und Saxophon (wie ebenso gelegentliche Flöte), recht dominant in den Vordergrund stellen, aber dennoch einen ganz eigenen Klang-Mikrokosmos entstehen lassen. Logischerweise wird hier mit kantigen, harschen progressiven Einwürfen gearbeitet, gehört auch jede Menge Power, improvisatorischer Freigeist und wohl dosierte Expressivität zum gemeinsamen Spiel, genauso ist aber Raum für World Music Einflüsse, sowie das Gespür für harmonische Augenblicke.
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Die beiden kreativen Köpfe dieser Zusammenarbeit äußern sich dann auch dementsprechend euphorisch über ihr gemeinsames Tun: “Es ist ziemlich unterschiedlich von all dem, bei dem ich bisher beteiligt war und ich liebe es” (David Cross) – “Was mich betrifft halte ich es für eines der besten Alben meiner gesamten Karriere” (David Jackson). Die kreative Offenheit und der ungeheuere Spaß beim gemeinsamen Spiel sind hier deutlich vernehmbar und ziehen sich als markanter roter Faden aus dem innovativen Kontrast zwischen roher Wildheit und fokussierter Ordnung durch dieses gelungene, überraschende Album. Mehr davon!
Bewertung: 12/15 Punkten (GH 12, KS 12)
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Abbildungen: David Cross & David Jackson / Cherry Red Records