Black Rainbows – Pandaemonium

(45:36, LP, Heavy Psych Sounds, 2018)
Zwei Jahre ist es her, dass die römische Band Black Rainbows ihr letztes Studioalbum “Stellar Prophecy” herausgebracht hat. Nun folgt Album Nummer Sechs: “Pandaemonium”. Von der Band selbst wird es als ihr Bestes bezeichnet (wobei Bands ja meist dazu tendieren, ihre aktuellsten Werke am liebsten zu haben). Hören wir, ob sie Recht haben!

Erst einmal hören wir neben Bandleader Gabriele Fiori, der wieder neben Gitarre und Gesang sämtliche Tasteninstrumente sowie die Produktion übernommen hat, Giuseppe Guglielmino am Bass und Neueinstieg Fillippo Ragazzoni am Schlagzeug. Fiori führt die Band seit ihrem ersten Album “Twilight In The Desert” aus dem Jahre 2007 an und hat sie mit den Alben “Carmina Diablo” (2010, kürzlich neu aufgelegt), “Supermotherfuzzalicious!!” (2011), “Hawkdope” (2015) und eben “Stellar Prophecy” (2016) zu einer der führenden Heavy-Fuzz-Stoner-Bands in Europa gemacht. Die Italiener mischen an vorderster Front mit, wenn es um eine Vermischung von spacigem Psychedelic und hart treibendem Stoner-Rock geht. Ihre Konzerte und Festivalauftritte zeigen, dass sie diese Energie auch live transportieren können. Und auch auf ihrem aktuellsten Werk nehmen sie einen wieder mit auf einen Trip.

Bereits der Opener ‘Sunrise’ beweist, dass sie nichts von ihrem Stil und Können eingebüßt haben. Über neun Tracks wird das bekannte und funktionierende Rezept angewendet. Dabei meint die Band selbst, dass es wieder viele Anleihen an Black Sabbath gibt (korrekt), diese jedoch heavier verpackt sind als sonst, und verweist auf Fu Manchu als Vergleich. Man könnte dazu tendieren, zuzustimmen. Was einem direkt positiv auffällt ist der tolle Sound. Aufgenommen wurde “Pandaemonium” in den Forward Studios in Rom, Unterstützung erhielt Fiori hierbei von Fabio Sforza. Die beiden legten soundmäßig einen besonderen Fokus auf die Drums des neuen Bandmitglieds Fillippo Ragazzoni. Neben denen klingt aber alles toll: der Bass ist eine Bank, klingt aber schön weich; und Fioris Gitarrenriffs werden wieder mit verschiedenen harten und/oder sphärischen Effekten verschönert. Am besten wird dies alles deutlich auf dem doomigen ‘Grindstone’, das wohl am ehesten die “neue” Richtung der Band repräsentiert und all jene Elemente vereint, die die Band dazu veranlasst zu sagen, dass dies ihr bestes und kompaktestes Album ist. Der Song steht genau dafür und sticht positiv zwischen den anderen, durchaus guten, aber im Kontext teilweise etwas eintönigen Songs heraus.

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Das Artwork stammt übrigens auch diesmal (insgesamt zum dritten Mal) wieder von Solomacello und erzählt seine eigene Geschichte. Doch nicht nur das Coverartwork, auch die Platte an sich fällt optisch im Vergleich mit anderen Vinyls aus dem Rahmen.

Das neue Album der Black Rainbows ist gut, aber zeigt nur vereinzelt eine Steigerung zum Vorgänger. Das muss nicht schlecht sein, doch gab es schon seinerzeit Fans, die sich über die in ihren Ohren sich einstellende Stagnation beschwerten. Die Band ist seit Anfang April bis Ende Juni auf Europa-Tour und es lohnt sich sicherlich, sie live zu erleben.
Bewertung: 11/15 Punkten

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