Anna von Hausswolff – Dead Magic

(47:18, CD, City Slang, 2018)
Anna von Hausswolff gehört zu jenen seltenen Künstlerinnen, die nahezu auf allen Plattformen begeisterte bis euphorische Kritiken erntet, was vor allem für ihr aktuelles Werk “Dead Magic” gilt. Dennoch spielt sie nicht unbedingt genreübergreifende Konsensmusik und versucht es allen irgendwie recht zu machen. Es ist vielmehr die melancholische, atmosphärische Kraft, die künstlerische Eigenständigkeit, die überzeugt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass gerade beim aktuellen Album über die Magie des Todes, für jeden mit einem Faible für intensive Traurigkeit etwas dabei ist: schwermütige, epische Kunst, sakraler Pop, genauso wie zerbrechliche, düstere Schönheit.

Dead Magic by Anna von Hausswolff

Einmal mehr setzt die Schwedin auf die wuchtige Power einer mächtigen Kirchenorgel, doch genauso gehört zu ihrem Tastenarsenal inzwischen auch das gute alte Mellotron. Dennoch dominieren auf “Dead Magic” keineswegs allein die schwarzen und weißen Tasten, auch wenn mit Filip Leyman am Synthesizer ein weiterer Keyboarder am Start ist. Es sind vielmehr die anderen vier Mitstreiter, nämlich Karl Vento und Joel Fabiansson an den Gitarren, sowie David Sabel (Bass) und Ulrik Ording (Schlagzeug), die für einen intensiven, dröhnenden Wall of Sound sorgen. Schleppend und energisch werden hier die verschiedensten Stilmerkmale fast schon apokalyptisch vereint, zusammengehalten von dem immer leicht entrückt wirkenden, dennoch sehr kraftvollen Gesang der Hauptprotagonistin.

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Am trefflichsten kulminiert die gespenstische, meditative Endzeitstimmung und die anschwellende Dynamik im über 16-minütigen ‘Ugly And Vengeful’, während die Kirchenorgel (übrigens aufgenommen in der Frederikskirche in Kopenhagen) im rein instrumentalen ‘The Marble Eye’ am besten zur Entfaltung kommt. Selbst wenn denn der Grundansatz auf einem anscheinend trostlosen, verzweifelten Kontext fußt, so finden sich immer wieder Augenblicke von unheimlicher Schönheit. Zugleich sorgt die Balance aus wuchtiger Rhythmik auf der einen und der komplette Verzicht auf irgendwelche untermalende Unterstützung auf der anderen Seite für einen spannenden Kontrast.

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Ein düsteres, faszinierendes Album zum kompletten Fallenlassen und Eintauchen in die hinteren, nicht gerade lebensbejahenden Ecken der Seele.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 12, KS 12)

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Abbildungen: Anna von Hausswolff / City Slang