(34:16; CD, ViciSolum/Rough Trade, 2018)
Road To Jerusalem ist eine internationale Band mit Hauptsitz in Kopenhagen, Dänemark bestehend aus gestandenen Musikern von Ex-The Haunted (Drummer Per Møller Jensen), Ex-Hypocrisy (Bassist Andreas Holma), Ex-Konkhra (Gitarrist Michael Skovbakke) und dem aus Oregon stammenden Sänger Josh Tyree. Der Bandname symbolisiert die Intention der Band losgelöst von typischen Rock/Metal-Klischees einen tendentiell eher experimentellen Rock zu präsentieren, der einen mit auf eine Reise nimmt, dessen Ziel nicht unbedingt das Wichtige ist, sondern vielmehr der Weg dorthin.
Und das beginnt direkt mit dem Opener ‘Andromeda´s Suffering’, der einen langen Marsch durch seinen fast schleppenden Beat und sphärischen Gitarren einleitet. Mit ‘Under Your Skin‘ folgt dann aber ein so kraftvoller Song, der das ganze Potential der Band widerspiegelt. Ein stimmgewaltiger Josh Tyree, der den Song sanft einleitet, um zum Ende hin seine volle Bandbreite auszuspielen. Eine Rhythmus-Sektion, die tighter nicht sein könnte und ein Michael Skovbakke, der den Song mit dem mitreißendsten Gitarrensolo des gesamten Albums abschließt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
‘Widowmaker’, die ersten offiziellen Single des Albums, zeigt eine weitere Facette der Band: Eine sehr bluesige, fast düstere Atmosphäre, bei der sich die Band eher zurückhält und Josh Tyree die Bühne überlässt, so dass er seinen Gesang voll zur Geltung bringen kann. Ein swingender Backbeat mit sehr sparsam eingesetzten Gitarren schafft eine Atmosphäre wie in einer Bar, in der der Alkohol prinzipiell nur pur ausgeschenkt wird.
In ‘Ragtime Woman’ kommt dann auch die Rhythmusgruppe dazu ihre Fähigkeiten bei vertrackteren Rhythmen zur Geltung zu bringen.
Man kann eigentlich jeden Song von diesem Album nehmen, sich zurücklehnen und treiben lassen. Jeder Song des Albums hat seine eigene Stimmung. Ziel der Band scheint zu sein den Hörer mitzunehmen, ein Gefühl zu vermitteln und diese Stimmung aufrechtzuerhalten und nicht in einen Klischee-Radio-Single-Refrain abzudriften. Sie meinen es ernst und sind verdammt konsequent dabei. Und wer nicht versteht, was ich versuche damit zum Ausdruck zu bringen, der möge sich mit ‘Jack O´Diamonds’ auf einen Hügel stellen und mit ausgebreiteten Armen den Sonnenuntergang begrüßen. Als letzter Song vielleicht der Moment, wo man dann doch irgendwo ankommt.
Bewertung: 13/15 Punkten (GI 13, KR 11)
Surftipps zu Road To Jerusalem:
Twitter
YouTube
Spotify
Per Møller Jensen Soundcloud