Phi – Cycles
(48:13, CD, Gentle Art Of Music / Soulfood, 2018)
Seit 2006 sind die aus Österreich kommenden, ursprünglich als Trio agierenden Phi aktiv. Unter dem Banner “Post Progressive” vereint man moderne Tendenzen und Sounds mit progressiver Tradition, versteht sich dabei eben nicht als alleiniger Bewahrer der Vergangenheit, sondern schreitet vorwärtsgerichtet neuen Wegen entgegen.
Bereits auf dem leicht sperrig betitelten 2014er Vorgänger “Now The Waves Of Sound Remain” bewies man, wie ansprechend, schwermütig, gleichfalls direkt-ins-Gesicht moderner Art Rock klingen kann. “Cycles” setzt in Ansätzen darauf, ist aber ausschweifender, zugleich überzeugender ausgefallen, denn gerade mal sechs Tracks auf knapp 48 Minuten bieten genügend Raum für Atmosphäre und Dynamik.
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Nach grundlegenden Umbesetzungen im Vergleich zum letzten Album ist man mittlerweile als Quartett unterwegs und wagt mit mehr Breaks und rifforientiert einen musikalischen Neustart. Das druckvolle, energetische Spiel von Bandleader Markus Bratusa (Gesang, Gitarre, Synths/Keys), Stefan Helige (Gitarre, Gesang), Nick Koch (Schlagzeug, Gesang, Synths/Keys) und David Loimer (Bass, Gesang) klingt wuchtiger und cineastischer als bisher. Die breitflächigen Tastenklänge sorgen dabei für mehr als nur verzierende, stimmungsvolle Untermalung, sondern verleihen der Musik erheblich mehr Tiefe und Weitläufigkeit. Dazu kommen kernige Riffs, die oftmals Richtung Prog Metal oder Djent abgleiten, ohne in technischer Vertracktheit zu verharren.
Als großer Pluspunkt sind es die mächtigen, powervollen Melodiebögen und bombastische Dynamikverläufe, die den Sound des Vierers zusammenhalten und den Hörnerven immer wieder harmonische Verankerungen bieten. Die vermehrt metallische, etwas ungestüme, aber auch epische Erneuerung tut Phi hörbar gut, da Markus Bratusa sein Hauptaugenmerk immer auf den Song legt und die inhaltliche Ausgeglichenheit funktioniert.
Bewertung: 11/15 Punkten (GH 11, KR 12, KS 11)
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Gentle Art Of Music
Abbildungen: Phi / Gentle Art Of Music