Crippled Black Phoenix – Horrific Honorifics (EP)

(32:47, CD, Season Of Mist, 2017)
Bereits im Sommer letzten Jahres erschien von Crippled Black Phoenix die EP “Horrific Honorifics” in digitalem Format, nun liegt mittlerweile auch die Vinyl-Ausgabe des Albums vor. Hinter diesem Minialbum steckt die Idee, dass Crippled Black Phoenix ihren persönlichen Favoriten Tribut zollen, ohne dabei einfach nur 1:1 die Originale zu reproduzieren. So der ursprüngliche Gedanke.

Bereits in der Vergangenheit fanden sich immer wieder Coverversionen aus den unterschiedlichsten Genres auf den Alben der Briten. Sei es nun exemplarisch Material aus den 70ern wie z.B. Journeys ‘Of A Lifetime’ auf dem 2010er Album “I, Vigilante” oder Pink Floyds ‘Echoes’ auf “New Dark Age” (2013). Da schien es wohl mehr als logisch, ein komplettes, wenn auch nur knapp 33-minütiges Album allein mit eigenen Interpretationen anderer Künstler aufzunehmen.

Horrific Honorifics by Crippled Black Phoenix

Wie zu erwarten, ist das Spektrum sowohl stilistisch, als auch von deren zeitlicher Herkunft recht breit gefasst. Zusammengehalten werden diese sechs Titel von einem unterschwelligen Unterton der Verzweiflung und tiefer Melancholie, was sicherlich auch mit dem inzwischen publik gewordenen Kampf von Bandleader Justin Greaves mit schweren Depressionen zusammenhängt.

Im einzelnen sind folgende Titel (in Klammern die Originalinterpreten und das ursprüngliche Erscheinungsjahr) auf der EP enthalten: ‘False Spring’ (Arbouretum, 2009), ‘The Golden Boy Swallowed By The Sea’ (Swans, 1992), ‘Will-O-The-Wisp’ (Magnolia Electric Co., 2007), ‘Victory’ (NoMeansNo, 1988), ‘In Bad Dreams’ (The God Machine, 1994) und ‘The Faith Healer’ (The Sensational Alex Harvey Band, 1973).

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Da bei den Tracks in erster Linie schwere Gitarrenriffs, schlichtere Arrangements und schwirrende Atmosphäre im Vordergrund stehen, ein Großteil der Titel wie z.B. ‘False Spring’ oder “Will-O-The-Wisp’ nur marginal verändert wurden, schleppt sich dieses Minialbum inhaltlich eher schleichend und tiefsinnig voran. Einzig ‘The Faith Healer’ klingt direkter, wuchtiger, aber leider auch nicht mehr so mystisch bzw. gefährlich wie im Original.

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Trotzdem machen sich Crippled Black Phoenix das fremde Material in gewisser Weise zu eigen, auch wenn “Horrific Honorifics” mehr als solides Statement für zwischendurch, als Zeichen vor dem nächsten offiziellen Longplayer zu werten ist, der bereits für dieses Jahr angekündigt wurde.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 10, KS 9)

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Abbildungen: Crippled Black Phoenix / Season Of Mist