Vvlva – Path Of Virtue

(42:03, CD, World In Sound/Rough Trade/Clear Spot, 2018)
Hier kommen Vvlva mit ihrem Debüt, das am 16. Februar erscheint. Eine ausschweifende Interpretation des Bandnamens verkneift sich die Betreuerin dieses Mal, denn, ja, sie heißen wirklich so. In Zeiten, in denen Künstler das V vielfältig einsetzen, geht der Preis geradewegs an Vvlva, die den Witz augenzwinkernd auf die Spitze treiben. Mit “Path of Virtue” nehmen uns die fünf Jungs aus Aschaffenburg mit auf eine kleine Zeitreise in die Siebziger.

Wer bereits mit der “Shaking Bones” EP des Quintetts vertraut ist, dem sei vorab gesagt: Dieses Album ist progressiver.  ‘Black Sands’ macht den Start mit einem Hammondorgel-Intro. Zunächst recht zaghaft , doch es dauert nicht lange, bis sich das Blatt wendet. Der Heavy-Psych-Krautrock-Sound mit authentischem Vintage-Effekt ist sofort präsent und wirkt keineswegs wie eine einfache Nachahmung beliebter Klassiker. Während ‘Motel Floor’ sich sehr groovy und funky gibt,  betont ‘Cause and Effect’ mit seinen Riffs mehr den Heavy-Anteil als den Psychedelischen. Wirklich beachtlich sind die Vocals, die mal zurückhaltend und mal ausgefallen und exzessiv sind. Dies beweist der Sänger vor allem in ‘Dieb der Seelen’; ein Song, der so temperamentvoll daherkommt, dass der Hörer nochmal die Ohren spitzt und aus dem bereits Gewohnten herausgerissen wird. Nicht, dass es vorher brav zugegangen wäre, aber das i-Tüpfelchen des Albums ist genau dieser Song. ‘Adam’s Owe’ wurde von der EP übernommen und ist perfekt für Uriah Heep Fans. Zum Titelsong, ‘Path of Virtue’,  gibt es ein schönes Video, das eine Zusammenstellung einiger Filmaufnahmen der letzten zwei Jahre ist. Ganz entspannt und bluesig wird das Album mit ‘Second Voice’ beendet.

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Weitere Informationen

Hammondorgel, knalliger Gesang und Abwechslung – das macht “Path of Virtue” aus. Dazu kommt, dass dieses Maß an Eigenständigkeit eine beachtenswerte Leistung für einen (Langspiel-)Erstling ist. Ab dem 16. Februar ist das Album als Digipack erhältlich und neben der normalen Vinylausgabe auch in einer limitierten Version in transparentem Gold. Am Release-Tag gibt es auch einen Auftritt in Aschaffenburg, am nächsten Tag ist das Quintett in Kassel und am 23. in Frankfurt. Vielleicht schafft es ja der ein oder andere Leser zu einem der Live-Termine.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 12, DW 12)

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