(46:38, Download/CD, Sulatron/Cargo, 2018)
Was man nicht alles auf Bandcamp findet… Seven that Spells aus Zagreb spielen, anders als es der Titel des Albums vermuten lässt, keinen Krautrock à la Faust oder Can. Tatsächlich klingt die Musik der Kroaten eher nach einer modernen, aufpolierten Variante des Spacerock im Stile von Hawkwind oder der ganz frühen Pink Floyd (man höre zum Beispiel ‘Astronomy Domine’).
„The Death and Resurrection of Krautrock: Omega“ ist der komplizierte Titel des vorliegenden Albums, das zusammen mit den Vorgänger-LPs „Io“ und „Aum“ den dritten und letzten Teil einer Trilogie bildet. Drei kürzere Stücke gruppieren sich um die beiden Kernkompositionen des Albums, ‘Omega’ und ‘Future Lords’, die sich jeweils in über zehn Minuten psychedelisch durch die Botanik walzen.
Die soundtechnische Produktion ist dabei perfekt getroffen – wie das Duo aus scheppernden Drums und wühlendem Bass die Band gnadenlos nach vorne treibt und die sakral anmutenden Gesänge (ist das womöglich Kroatisch?) dem Ganzen einen bizarren Anstrich geben; das allein ist überaus spannend und an sich ein Grund, die Scheibe anzutesten. Jedoch riskieren Seven That Spell kaum Tempovariationen. Es geht mit Scheuklappen vorwärts ohne wirkliches Atemholen. Ab und an wünscht man sich, dass gerade die langen, mäandernden Stücke auch mal auf einen Höhepunkt, auf eine Explosion zusteuern. So aber reiht die Band zwar mitreißende Themen und Versatzstücke aneinander, wirklich geschlossene Kompositionen mit durchgehenden Spannungsbögen fehlen allerdings.
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Um nicht falsch verstanden zu werden: Seven That Spells machen großen Spaß. Die Musik, obwohl durch repetitive Muster geprägt, langweilt nie. Frisch und energiegeladen, eine dunkle, zwischen Mystik und LSD oszillierende Atmosphäre, und über allem ein Hauch Exzentrik. „Omega“ ist ohne Zweifel eine Empfehlung wert.
Laut der Bandcamp-Seite ist ein CD-Release für den 23. Februar geplant. Das digitale Album ist bereits seit Januar erhältlich.
Bewertung: 11/15 Punkten (BF 11, KR 11)
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