French TV – Operation: Mockingbird (Number Twelve)

(58:06, CD, Pretentious Dinosaur Productions, 2017)
Sie haben nun das Dutzend voll gemacht – und eines vorweg: die Amerikaner haben sich nicht vorgenommen, den Barclay James Harvest-Klassiker zu covern. Und mit einem Song wie besagtem ‚Mocking Bird‘ hat die knappe Stunde Musik auf diesem Album auch herzlich wenig gemein. Sanfte Klänge sind hier kaum zu erwarten, auch wenn das gemütliche tastenhaltige Intro, das 2½-minütige ‚Ghost Zone‘ sich zunächst seicht in die Gehörgänge einschmeichelt. Doch schon im darauf folgenden ‚Noble Obelisk‘ wird der Frickelfaktor erhöht und French TV zeigen sich wieder von ihrer typischen Seite. Komplex, aber nicht völlig überdreht. Ideenreich, man ahnt nicht, was als nächstes um die Ecke lugt.

Im Vergleich zum kürzlich besprochenen Vorgänger hat sich in der Besetzung erneut etwas verändert. Urmitglied Mike Sary (Bass, Loops, Samples), Katsumi Yoneda (Guitars) und Mark L. Perry (Drums, Percussion) werden jetzt von Patrick Strawser an den Tasteninstrumenten begleitet.

Als Gäste wirken mit:
Ludovic Fabre – violin,
Karl Ledus – sax / flute und
Nico Fabre – additional keyboards (‘Tree Incident’).

Sechs Songs sind Gemeinschaftskompositionen der Vier, umrahmt von dem oben erwähnten Opener und dem knapp 4-minütigen abschließenden ‚Silent Years‘, mit denen sich der neue Mann an den Tasten alleinverantwortlich als Komponist eingebracht hat. Auf dem 8½-minütigen ‚Golden Pheasant Of The Infinite Reach‘ hat Geiger Ludovic Fabre eine prominente Rolle, hier klingt auch mal ein wenig Gentle Giant durch.

Operation: MOCKINGBIRD by French TV

Der Vorgänger mag insgesamt etwas farbenfroher ausgefallen sein, doch auch auf dem aktuellen Werk zeigen sich die Amerikaner in guter Form und präsentieren ihre Mischung aus Fusion, RIO und Symphonic Prog in gewohnter Qualität.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)

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