Fates Warning, Long Distance Calling, Methodica, 18.01.18, Essen, Turock

Storm Warning

Fates Warning live in EssenDas Wiedersehen mit Fates Warning im Turock nach ziemlich genau einem Jahr war abermals eine coole Sache. Beginnen tat es sogar als eiskalte Aktion.

Wir erinnern uns, an jenem Tag zog Bitch-Tief Friederike Westdeutschland und vor allem den Niederlanden ausgesprochen schmerzhaft den Scheitel nach. Der Veranstalter hatte durch mutspendende Versicherungen auf seiner Homepage darauf reagiert – die Bands seien bereits im Hause, das Konzert finde also trotz des Sturms pünktlich statt. Da es jedoch um die 3° Grad knatterkalt und immer noch fies stürmisch war, blieb man gerne bis kurz nach der angegebenen Einlasszeit (oder in Eventmanager-Sprech: “Doors”) im warmen, trockenen Auto hocken. Und kalkulierte auf zügiges Vordringen an den Ort des Geschehens. Die Rechnung ging allerdings nicht auf, da aus nicht erfindlichen und nicht kommunizierten Gründen die Tür über eine Viertelstunde nach 19 Uhr immer noch nicht aufgetan wurde. So reizvoll die Architektur des Essener Viehofer Platzes auch sonst sein mag, an diesem windgepeitschten Abend fehlte der langen Schlange der sinnloserweise zum Warten Verurteilten dafür ein wenig der Sinn.

Doch irgendwann, wenn auch krummgefroren, war auch das überstanden, war Einlass gewährt und ward die Theke gestürmt – wo sich tröstlicherweise sogar ein Heißgetränk auftreiben ließ. Solcherart gestärkt konnte man sich nun auf die erste Band des Abends einlassen. Methodica aus Italien sollte als Vorgruppe von Queensryche unlängst bereits Ehre eingelegt haben, wie Gewährsmänner zwischen gotteslästerlichen Flüchen und Zähneklappern noch in der Warteschlange berichtet hatten. Das wollte man nach dem eigenen Erleben von Songs wie dem fast djentigen ‘Destruction Of Idols’ oder ‘The Angel Lies Dying’ besonders gerne glauben. Das virtuos aufspielende Quintett machte auch optisch einiges her und schenkte reichlich ein. Gitarrist Marco Ciscato macht es nicht unter acht Saiten an seiner Ibanez, Bassist Paolo Iemmi braucht immerhin derer fünf. Da vertraut Keyboarder Marco Baschera eher auf Rock (nicht Stock) und Hut. Er ist ein unglaublicher Flitzefinger. Seinen meistgenutzten Soundbänken nach hat er aber als Kind am liebsten mit Quietschgummi gespielt. Sänger Massimo Piubelli glänzte am meisten bei einer den Auftritt auch schon fast beschließenden Powerballade.

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Denn nach nur 30 (in Summe überzeugenden) Minuten und dem zügigen Umbau war es bereits Zeit für Long Distance Calling und ihre Interpretation des Themas progressiver Langstrecken-Postrock. Jan Hoffmann und Co. sind vermutlich als Label-Kollegen des Headliners an diesen Support Slot geraten. Unter anderem mit Material vom zu diesem Zeitpunkt noch unveröffentlichten Album “Boundless” und einem besonders druckvollen Set machten sie aber auch flankiert von Power- bzw. ProgMetal-Bands eine ausgezeichnete Figur und kamen hervorragend an. Besonders positiv sind ‘Black Paper Planes’ und später folgende Slide-Soli in Erinnerung blieben. Eher negativ die im Turock immer wieder auffallende Tendenz, die Atemluft komplett durch Kunstnebel austauschen zu wollen.

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Als um 21:10 Uhr die Münsteraner die Bühne räumten, war es im Auditorium inzwischen wieder bestialisch voll. Versüßt wurde einem dies durch eine traumhaft zusammengestellte und dargebotene Setlist der Hauptgruppe. ‘Life In Still Water’ gefolgt vom ewig schönen ‘One’, ‘Seven Stars’ von der aktuellen Großtat, später auch ‘Another Perfect Day’ und ‘Still Remains’ – was will man mehr? Diese hier: ‘Nothing Left to Say’, ‘The Ivory Gate of Dreams’, ‘The Eleventh Hour’. Und ‘Through Different Eyes’ und ‘Monument’ als Zugabe.

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Jim Matheos hatte ganz zu Anfang ein kleineres Problem mit seinem Setup, doch danach lief alles wie am Schnürchen. Ray Alder sympathisch und meist gottvoll singend wie eh und je, Bobby Jarzombek sehr souverän, Mike Abdow die inzwischen gewohnte Bereicherung an der Leadgitarre und Showman par excellence Joey Vera. Ein eingespieltes Team, das diesen fast zweistündigen Auftritt gekonnt meisterte. Wie nicht anders zu erwarten. Um so besser, dass auf dieser Tour das nächste Live-Album der ProgMetal-Institution mitgeschnitten wurde.

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Setlist des Abends
Wikipedia
Fotos vom Konzert (untere Hälfte)

Konzertbericht vom 27.01.17, Essen, Turock
Keep It True (Konzertbericht 2016, mit John Arch)
“Beauty in a different light”, Konzertbericht Fates Warning, 05.10.13, Baarlo (ProgPower Europe 2013)

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(unvollst.) Setlist vom 19.01.18
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Setlist vom 26.01.18
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Live-Fotos: Andrew Ilms