(36:55, CD, Optical Records/H’ART, 2017)
Dann und wann kommt es vor, dass sich Offerten, wie sie uns aller Klaus immer liebevoll nennt, in die BP-Redaktion verirren, die nur wenig bis gar nichts mit dem Geschmack unseres Zielpublikums gemein haben. Wenn es sich dabei nur um einen kostenlosen Promo-Download handelt, dann kann man das ohne weiteres auch mal links liegen lassen. Macht sich der oder die Künstlerin jedoch die Mühe, extra eine CD zuzusenden, dann fühlt man sich unweigerlich verpflichtet, doch wenigstens einmal ein Ohr zu riskieren. Im Fall von “The Ghost” macht dazu das schicke pop-artige Digipak einfach neugierig auf Eleonora.
Gleich der Titelsong überrascht den Rezensenten mit einem prägnanten Basslauf und einer Stimme, die über entsprechenden Charakter verfügt. Bei der Suche nach einem passenden Vergleich findet sich schließlich die fast vergessene Anne Clark. An Imogen Heap könnte man denken, vielleicht auch ein wenig an Feist. Selbst einzelne Björk‘sche Spurenelemente mögen sich bei eingehender Analyse nachweisen lassen.
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Selbst siedelt sich die aus Russland stammende und in Berlin lebende Künstlerin zwischen Trip-Hop und Experimental Ambient Music an. Die Experimentierfreudigkeit ist es auch, die sich auf dem Debüt auszeichnet und das Album trägt. Zwar sind fast alle Klänge elektronisch erzeugt, es gelingt aber trotzdem, die Songs mal lebhaft und quirlig (‘Right Away’) und dann wieder mystisch treibend (‘Love Me’) klingen zu lassen. Dazu hat Eleonora ein Händchen für interessante Gesangslinien. Einzig die tiefer gelegte Maschinen-Bassdrum erinnert hin und wieder an Car-Stereo-Resonanzen aus vorbeifahrenden Vorstadt-Ferraris.
Wer also mal in prog-fernen Gefilden nach inspirierten Künstlern mit eigener Vision Ausschau halten möchte, dem sei “The Ghost” hiermit empfohlen.
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