3rd Ear Experience – Stoned Gold

(69:29, Download, Space Rock Productions/Sapphire 2017)
Ein Jahr ist seit “Stones of a Feather” vergangen, und nun hat sich das kalifornische Space-Rock-Kollektiv mit dem fünften Album “Stoned Gold” zurückgemeldet. Robbi Robb und sein Team wenden sich mehr der Improvisation zu, erzielen dabei einen härteren Klang, und nebenbei gibt es noch inspirierende Worte von Robbi zu lesen.

Letzten Sommer haben sich 3rd Ear Experience wieder versammelt, um über ein paar Tage hinweg neue Werke zu schreiben. Obwohl “Stoned Gold” nicht explizit als Konzeptalbum betitelt wird, steckt dennoch eine bestimmte Idee dahinter, die nachträglich entstanden ist: Die Band hat jeden Tag mit freiem Jammen als Aufwärmtraining begonnen und ihn auch wieder mit Improvisationen ausklingen lassen. Als sie sich die Aufnahmen nochmal angehört haben, war es eine nette Überraschung, dass die Improvisationen mehr beeindrucken konnten als die ausgearbeiteten Songs. Letztendlich war es Robbis Idee, die Jams in ein Album zusammenzufügen, “including the awkward moments when we are lost in moments of not knowing where on earth we going to land up”, sodass dem Hörer das Gefühl vermittelt wird, er sei live im von der Wüste umgebenen Studio dabei. Der Schaffensprozess wird so hörbar und in seiner unverbesserten Fassung gezeigt. Auch wie beim letzten Mal gibt es ein Video, diesmal von Diane Best, das die wunderschöne Wüstenlandschaft Kaliforniens zeigt und diese mit Aufnahmen der isländischen Eisberge kombiniert.

https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=UkjEzcU66T4

“Stoned Gold” ist quasi ein intimer und dokumentarischer Einblick in das Schaffen einer Band. Dazu kommt, dass es begleitend zum Album ein limitierterAuflage ein Booklet gibt: The Art of the Jam Band. Robbi gibt hier Ratschläge, Tipps und Tricks zum Thema Improvisation. Sowohl junge Künstler als auch alte Hasen können sich von seinen Weisheiten inspirieren lassen, da er nicht nur über technische Details redet, sondern auch über die Bedeutung verschiedener Genres und das Ziel, sich auch mal außerhalb der Komfortzone zu bewegen. Das ist 3rd Ear Experience definitiv gelungen.
Bewertung: 13/15 Punkten (KR 11, DW 13)

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