Suburban Savages – Kore Wa!

(37:52, CD, Apollon Records, 2017)
Als weiterer Hochkaräter auf dem Label Apollon Records entpuppt sich diese Formation, die aus „tr-Ond and The Suburban Savages“ hervorging, die zehn Jahre zuvor ihr Debütalbum auf den Markt brachte. Das aktuelle Line-Up liest sich wie folgt:

Trond Gjellum – drums / percussion / lead and backing vocals / programming / keyboards
Anders K. Krabberød – bass guitar / bass pedals
Nina Hagen Kaldhol – electric guitar / moog guitar
Thomas Meidell – vocals / electric guitar
Mari Lesteberg – keyboards.

Auf dem Album agierte noch Keyboarder Hans-Petter Alfredsen, auf einem Song Aud I. Otomidi – lead synth (aha, Audio to Midi, lustig). Und Tausendsassa Ketil Vestrum Einarsen (Weserbergland, White Willow, Kaukasus) darf als Gast auch nicht fehlen, er steuert auf jeweils drei Titeln Gesang bzw. Flöte bei.

Auf gerade mal knapp 38 Minuten Spielzeit bringen es die sieben Songs, was aus Sicht eines Retroprog Fans sicherlich sehr schade ist, denn die Norweger haben so einiges zu bieten, was speziell Freunde des Symphonic Progs gefallen könnte, die auch kein Problem damit haben, wenn sich die musikalische Ausrichtung mal Richtung Zeuhl wendet. Doch nicht nur diese sollten sich angesprochen fühlen, denn hier wird sehr abwechslungsreich zu Werke gegangen.

Auch jazzige und avantgardistische Elemente sind enthalten. Hierbei schaffen sie es, schrullig und eigenwillig zu klingen, ohne jedoch allzu sehr anzuecken. Die Tasteninstrumente spielen bei Suburban Savages eine sehr wichtige Rolle – sie sind sehr variantenreich eingesetzt, überlagern aber nicht alles andere. Und so verwundert es auch angesichts des Retrosounds nicht, dass hier gerade auch der Mellotron-Fan wieder auf seine Kosten kommt.

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Für ein klasse Rhythmus-Fundament sorgen Drummer Trond Gjellum, der als einziger an sämtlichen Kompositionen beteiligt ist, sowie Bassist Anders K. Krabberød. Kenner der norwegischen Szene haben angesichts dieser Namen (inklusive Hans-Petter Alfredsen) eine Querverbindung erkannt, denn diese drei waren auch auf dem letzten Album von Panzerpappa aktiv. Ein gutes Anzeichen übrigens, woher der Wind hier weht. Mit überraschenden Einlagen wie dem seltsamen Titelsong muss man bei dieser Band offensichtlich jederzeit rechnen. Dort zeigen sie zwischenzeitlich auch deutliche Zeuhl Einflüsse auf. Und auch Gentle Giant ist mal in den Gesangsarrangements herauszuhören (siehe ‚As I Am Dying‘).

Das Album macht richtig Spaß, woran auch die bisweilen etwas schrulligen Gesangsarrangements (beispielsweise im Titelsong) nichts ändern. Sie singen übrigens auf Englisch. Beim nächsten Album dürfen es bitte gerne mehr als 38 Minuten sein! Klasse Band, zu der ihr mehr im Interview erfahren könnt.
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 12, KR 12, KS 11)

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