Robin Mortensen zu seinem Label Apollon Records im Norwegen Special

Am Ende des Tages sind wir nur hinter guter Musik her, die wir selbst lieben!«

Alles begann damit, dass einige Mails mit Ketil hin und her gingen, der die Arbeit des Apollon Records Labels anpries. Schon kurz darauf bekam Betreutes Proggen einiges an Material aus dem Hause Apollon Records zur Verfügung gestellt. Alles von hoher Qualität, und so war es klar, dass hier mal genauer nachgefragt werden musste.

Original interview

Bitte gib unseren Lesern einen Überblick zum Label, beispielsweise zur Ausrichtung, der bisherigen Diskographie, den Vertriebspartnern etc.!

Apollon Records Prog ist ein junges Label, das vergangenes Jahr als Sublabel von Apollon Records gegründet wurde. Firmensitz ist Bergen, Norwegen. Wir haben bislang zehn Alben herausgebracht:

In Kooperation mit Tik Records sind außerdem zwei brillante Releases erschienen:

    • Knekklectric – “For Mange Melodia” (2017) und
    • Trojka – “I Speilvendthet” (2017).

Und auch das in diesem Jahr auf Apollon Records herausgekommene Kabaret Makaber – “S/T”  (2017) muss hier erwähnt werden, ganz proggisch!

Unser Vertrieb ist Border Music in Skandinavien und Plastic Head für den Rest der Welt.

Was hat Dich zur Gründung des Labels inspiriert?

Bereits 2003 hatte ich ja Karisma Records / Dark Essence Records gegründet, auf dem Künstler wie Airbag, Taake, Helheim, Magic Pie, Bjørn Riis und viele andere erscheinen. Nun suchte ich ein anderes Arbeitsumfeld, nachdem Karismas Ausrichtung für meinen ganz persönlichen Geschmack etwas zu heavy geworden war. Die meisten der wirklich großartigen Menschen, die dort arbeiten, sind echte Metalheads. Das bin ich ehrlich gesagt nicht mehr. Ich hatte Lust auf Musik, die nicht zum Karisma-Profil gepasst hätte. Also habe ich gemeinsam mit ein paar Freunden Apollon Records gegründet, das sich auf Alternative / Indie Pop spezialisiert. Zu den vertretenen Künstlern gehören Pogo Pops, William Hut, Wunderkammer, Wholy Martin, Savoy (Pål Waaktaar (a-ha)). Manche von ihnen waren früher bei größeren Labels, manche sogar bei Major Labels.

Als mir außerdem etliche interessante Prog-Bands begegneten, die nicht zu Karisma gepasst hätten, wurde es Zeit für das Sublabel. Aber ich engagiere mich weiterhin sehr stark bei Karisma und habe allein dieses Jahr Verträge mit Wobbler, Tusmørke und Major Parkinson abgeschlossen.

Wie grenzt Du die Label voneinander ab?

Apollon Records Prog ist möglicherweise insofern ein wenig anders als sonstige Prog-Label, weil wir keinen ProgMetal machen und auf Bands stehen, die Pop- und Alternative-Einflüsse in ihrer Musik verarbeiten. Aber am Ende des Tages sind wir nur hinter guter Musik her, die wir selbst lieben!”

Hast Du noch einen Brotjob oder kannst Du von Deinen Label-Aktivitäten leben?
Gibt es Mitarbeiter und Partner?
Falls ja, wie viele und wie unterstützen sie Dich?

Ja, habe ich – ich betreibe einen Plattenladen. Aber ich hoffe, dass ich mich irgendwann ganz auf das Label-Geschäft konzentrieren kann! Nein, bislang noch keine Angestellten, aber ich arbeite daran.

Wie sieht es mit der Distribution speziell in Deutschland aus?

Ich glaube, das läuft theoretisch über Soulfood. Allerdings scheinen sie derzeit nicht besonders interessiert an unserem Programm. Doch wir arbeiten daran, das zu verbessern.

Es gibt aktuell so auffallend viele exzellente norwegische Prog-Bands – woran könnte das liegen?

Einer der Gründe ist vielleicht, dass viele unserer Bands so jung sind. Die meisten sind 20 oder 30 – und offen für alle möglichen Arten von Musik! Darüber hinaus haben wir hier im Norden ja ein häufig ziemlich raues Klima. Da konzentriert man sich vielleicht besonders gern auf Musik?

Wo siehst Du Deine Labels in sagen wir fünf Jahren? Werdet ihr dann noch auf CD veröffentlichen oder nur noch über Streaming bzw. Download-Plattformen wie Spotify oder iTunes? Wo positionierst Du Vinyl?

Apollon Records ist in erster Linie ein Label mit Produkten zum Anfassen. Alle unsere Veröffentlichungen erscheinen sowohl auf CD wie LP – jetzt und in Zukunft! Ich hoffe, dass es uns in fünf Jahren weiterhin gut geht und dass wir der Welt viele exzellente Releases präsentieren können!

Surftipps zu Apollon Records:
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Übersetzung: Klaus Reckert