(39:59, CD, InsideOut Music / Sony Music, 2017)
Die Umstände zum Erscheinen dieses Albums sind so emotional und herzzerreißend, dass es fast nicht möglich ist, eine objektive Kritik zu schreiben. Virgil Howe, der jüngste Sohn von Yes-Gitarrist Steve Howe nahm zusammen mit seinem Vater das Album “Nexus” auf. Kurz vor der Veröffentlichung des Albums verstarb Virgil völlig unerwartet, sein Vater brach verständlicherweise die laufende Yes Tour ab und auch beim Label InsideOut Music regierte zunächst Fassungslosigkeit aufgrund des tragischen Ereignisses. So erscheint es eigentlich nicht ganz fair, eine Kritik zu einem Album eines Musikers zu verfassen, der leider viel zu früh von uns gegangen ist.
Dennoch ein Versuch: die Entstehungsgeschichte dieser Vater & Sohn Kooperation begann bereits 2016, als Zusammenarbeit des Songwriters, Keyboarders und Multi-Instrumentalisten Virgil Howe, der verschiedene Dinge an seinem Computer unter Zuhilfenahme diverser Instrumente ausprobierte (neben Keyboards noch Piano, Synthesizer, Bass und Schlagzeug) und damit Steve Howe so überraschte, dass dieser bereitwillig seine Fähigkeiten an diversen Gitarren zu den Kompositionen beisteuerte. Die rein instrumentalen Kompositionen changieren in einem stilistisch recht breit gefächerten Bereich zwischen Rhythmus- getriebener Elektronik, sanften Ambient Einflüssen, leichtem World Music Touch, aber auch melancholischen Sinfonik Elementen.
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11 Track sind auf knapp 40 Minuten verteilt, die meist unaufgeregt und recht zurückhaltend arrangiert sind, dabei von einer traurigen Melodik, zeitgemäßen Sounds und fließender, atmosphärischen Schönheit getragen werden. Natürlich hört man besonders die signifikante Gitarrenarbeit von Steve Howe heraus, die sich teils mit den modernen Beats, teils der schwebenden Fragilität der Musik harmonisch vereint. Ein wirklich trauriger Anlass zur Veröffentlichung eines Albums, dessen Beurteilung nur schwer möglich ist und das mehr als eine Art “Tribute” Album zu betrachten ist.
Bewertung: 8/15 Punkten
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Abbildungen: Virgil & Steve Howe / InsideOut Music