Trinity Xperiment – Anaesthesia
(66:41, CD, Afraid Of Sunlight/Timelock/Cargo, 2017)
Ein Album für Langstrecken-Gourmets. Das heißt für Sympathisanten des gepflegten Longtracks. Das Trinity Xperiment ist seinen Fans immerhin noch etwas schuldig geblieben. Mit „Honeymoon On Mars“ veröffentlichte der aus dem H-Blockx Basser Stephan “Gudze” Hinz, dem ex-Matalex Keyboarder Matthias Kraus sowie Triton -Gitarrist Franz Holtmann gebildete Dreier sein abgefeiertes Debüt. Es sollte aber noch einmal geschlagene acht Jahre bis zum Nachfolger dauern. Die Schießbudenfraktion auf „Anaesthesia“ wird abgedeckt durch Jost Nickel (Matalex, Jan Delay), womit die Band nun eigentlich komplett wäre.
In sieben zum Teil scheinbar endlosen Tunes, die Improvs mit einstudierten Wendungen verschachteln, bewegt sich das Trinity Xperiment in allen progressiv ausgerichteten Spielarten, die im experimentellen bzw. xperimentellen Umfeld zwischen Tool und Dream Theater möglich sind. Diese Vorgehensweise wirkt mitunter deutlich überambitioniert, wie etwa im technisch arg ausufernden ‘Try This At Home’, kann aber auch schon mal den Funk zünden, wie etwa in ‘Tango Obscuro’.
‘Madras’ mit seiner Lauflänge von 16:33 Min. gerät dann zum Longtrack unter den Longtracks und offeriert uns eine weitere Seite des Trinity Xperiments. Mit dem ehemaligen Ravi Shankar-Violinisten Neyveli Radhakrishna grätscht sich das Projekt mit schwindelerregender Präzision hier auch noch in den Fusion-Jazz-Rock mit fernöstlicher Note.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
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