TNNE – Wonderland

(59:33, CD, Progressive Promotion, 2017)
Der Fan ohne Vorkenntnisse wird TNNE in seine Sammlung genau dort einsortieren, nämlich unter dem Kürzel, wo sonst. Allerdings könnte es auch berechtigterweise unter „N“ landen. Erstaunlicherweise findet sich auf dem Cover nirgends ein Hinweis, wofür TNNE steht. Der Schreiberling lehnt sich allerdings soweit aus dem Fenster, dass es um „The No Name Experience“ geht, der Nachfolgeband von No Name. Diese Formation darf wohl als erste Adresse gelten, wenn man von Prog aus Luxemburg redet. Nummer Eins klingt, als ob die Kasse klingeln würde, wenn da nicht die Einschränkung auf Luxemburg wäre. Na ja, und die auf „Prog“.

Nach dem Split von No Name entschloss sich deren Hauptschreiber und Keyboarder, Alex Rukavina, unter dem Projektnamen TNNE weiter zu machen. Dafür konnte er auch seinen ehemaligen Mitstreiter, Sänger Patrick Kiefer gewinnen. Nicht verwunderlich also, dass der Sound von TNNE dem der Vorgängerband ähnelt. Doch man hat sich durchaus weiterentwickelt. Ihre Musik ist tief im Neo-Prog verwurzelt, daran hat sich nichts geändert. Fans dieser Ausrichtung werden hier bestens bedient, denn in den neun Kompositionen sind feine Melodien ebenso untergebracht wie ausgefeilte Solopassagen.

Neben den beiden No Name Urmitgliedern zählen Bassist Michel Casadei Della Chiesa und Drummer Gilles Wagner zum festen Line-Up. Wer jetzt die Gitarre vermisst, darf sich beruhigt zurücklehnen, denn hier haben die Luxemburger eine exzellente Wahl getroffen, wenngleich sich allerdings die Frage stellt, wie sie dies bei einem Live Auftritt umsetzen. Als Gast haben sie für dieses Album nämlich den Gitarristen Claudio Cordero gecastet. Dieser hat sich bereits einen exzellenten Ruf bei der mexikanischen Formation Cast erarbeitet. Und so darf man sich auf feine Gitarrenparts und Neoprog-typische Keyboardläufe freuen. Die Stimme Kiefers passt gut ins Konzept, ob bei ruhigeren Nummern oder in etwas flotteren Parts. Dabei sind Tasten und Gitarren stets sehr gut ausbalanciert, es geht nie wirklich heavy oder frickelig zur Sache, stattdessen darf sich der Fan des melodischen Neoprogs auf ein gut arrangiertes Werk freuen. Der letzte Song fällt insofern etwas aus dem Rahmen, dass hier in Französisch vorgetragen wird. Außerdem sorgt Gastmusiker Fred Hormain am Saxophon auf dem Opener und dem abschließenden ‚Le Fils Du Temps‘ für ein paar zusätzliche Farbtupfer. Die Liste der Gastmusiker wird von Cédric Gillis komplettiert, der auf zwei Titeln an der Gitarre agiert.

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Weitere Informationen

Eine hübsche Digipak-Aufmachung rundet das Ganze passend ab!
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 7)

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Rezension “The Clock That Went Backwards”