Steve Walsh – Black Butterfly

(57:52, CD, Escape Music / H’art, 2017)
Es kommt etwas überraschend, dass Steve Walsh nach seinem Ausstieg bei Kansas 2014 nochmal ein Soloalbum veröffentlicht. Denn eigentlich hatte er doch mit der Veröffentlichung von neuem Material abgeschlossen, was u.a. auch ein Grund seiner Trennung von Kansas war. Doch nun kehrt er mit seinem vierten Soloalbum, ganze zwölf Jahre nach dem eher durchschnittlichen AOR-Werk “Shadowman” wieder auf die Bildfläche zurück.

Während Walsh live – u.a. bei der 2016er Ausgabe von “Rock Meets Classic” – stimmlich doch einen sehr fragwürdigen und überaus angeschlagenen Eindruck hinterließ, kann dies im Studiokontext natürlich mit den entsprechenden technischen Hilfsmitteln doch einigermaßen kaschiert werden. Das gelingt über weite Strecken, doch mitunter wackelt das Gesangsorgan und gerade in den höhere Parts fehlt einfach die Power der Vergangenheit.

Deswegen kommt es nicht von ungefähr, dass Steve Walsh oftmals von Jerome Mazza stimmlich unterstützt wird, während als Mitsongschreiber der schwedische Gitarrist / Keyboarder Tommy Denander fungiert, der bereits in der Vergangenheit mit namhaften Künstlern von Carlos Santana, Eric Clapton bis hin zu Deep Purple, Van Halen oder Europe zusammenarbeitete. Und gerade diese Unterstützung, vor allem Mazzas leider zu spärliche Gitarrensoli, tut dem Album hörbar gut.

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Weitere Informationen

Herausgekommen ist durch diese Zusammenarbeit eine solide und gefällige Melodic/ClassicRock-Scheibe. Das Material rockt geradlinig und bestimmt los, setzt auf satte Melodien und gut ins Ohr gehende Harmonien. Die Kompositionen können als griffig und gelungen durchgehen, richtige Überraschungen oder neue Einflüsse findet man auf den zwölf Songs jedoch nicht. Das muss nun nicht unbedingt schlecht sein, denn so bekommt sein Zielpublikum genau das geboten, was es erwartet. Doch leider bleibt nach eigenem Gusto nur wenig nach mehrmaligem Anhören hängen, wirkt die Machart dieser Interpretation von klassischer Rockmusik in leicht modernisiertem Soundgewand doch zu stromlinienförmig.

Da die Meinung nicht nur über dieses Album letztendlich vom eigenen stilistischen Gusto abhängt und mancherorts sogar vom besten Soloalbum von Steve Walsh fabuliert wird, darf jeder mit einer gewissen Schlagseite für AOR / Melodic Rock hier sicherlich ein oder zwei Ohren riskieren.
Bewertung: 8/15 Punkten (GH 7, KR 8, KS 8)

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Abbildungen: Steve Walsh / Escape Music