(46:31+ 46:11, 2CD+DVD, Eagle Vision/Universal, 2017)
In einem Alter, wo die meisten Menschen Mühe haben, rhythmisch mit dem Kopf zu wackeln (wobei sich der Rezensent schon heute nicht ausnehmen mag), hat der vermutlich einflussreichste lebende E-Gitarrist noch letztes Jahr gemeinsam mit der Bones-Gitarristin Carmen Vandenberg und die Sängerin eben jener jungen Londoner Band, Rosie Bones für ordentlich Alarm gesorgt (“Loud Hailer”). Aufruhr wegen der frischen Sounds der immergrün-zornigen Attitüde, der intelligenten Gesellschaftskritik und und und.
Mit diesem Material, den beiden Bones-Kolleginnen und einem Megaphon im Gepäck war der Meister auch umgehend auf Tour gegangen. Wer das (wie der Autor) leider diesmal verpasst hatte, kann und sollte sich mithilfe der vorliegenden Konserve aufrichten. Die Tröstungen werden als DVD + 2CD, Blu-ray + 2CD oder DVD + 3LP verabreicht.
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Uns lag die erstgenannte Wundertüte vor, die ausstattungstechnisch keine Wünsche offen lässt. Interpretatorisch allerdings auch nicht! Das Live-Album wird zur Bereicherung einerseits aufgrund nochmals eindringlicherer Fassungen von aktuellen Stücken (‘The Revolution Will Be Televised’, ‘Live In The Dark’, ‘Scared For The Children’) und andererseits aufgrund teils ausgesprochen selten gespielten Perlen aus Becks inzwischen 50-jähriger Karriere. Die mit u.a. Princes Bassistin Ronda Smith und Jonathan Joseph (Drums, u.a. Mike Stern, The Yellowjackets, Pat Metheny) ohnehin schon edel besetzte Band wird von Einzelauftritten diverser Gaststars verstärkt. Für beispielsweise die Yardbird-Ära kommt Jimmy Hall (Wet Willie) ans Mikrofon. Der Etta James-Klassiker ‘I’d Rather Go Blind’ wird von Beth Hart in Szene gesetzt, ‘Let Me Love You’ hingegen von Buddy Guy, der seine Strat ähnlich virtuos bedient, dabei aber u.a. eine völlig andere Phrasierung an den Tag legt – herrlich. Mit Billy Gibbons hingegen spielt der Gastgeber eine lodernde Fassung der ZZ Top-Nummer ‘Rough Boy’.
Aerosmith-Kreische Steven Tyler legt für ‘Train Kept A’Rollin’ und ‘Shapes Of Things’ Hand an (das Mikrofon). Und für den Showstopper ‘Purple Rain’ – Prince war zwei Monate vor dem Open Air-Konzert in der Hollywood Bowl gestorben – kommen noch einmal alle Beteiligten auf die Bühne. Wie sich das gehört.
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Persönliche Favoriten des Rezensenten sind dennoch das wie stets ohne Gastsänger auskommende Stevie Wonder-Wunder-Cover ‘Cause We’ve Ended As Lovers’, ‘A Day In The Life’ sowie das gemeinsam mit Jan Hammer zu alter Größe gebrachte ‘Blue Wind’.
Bewertung: 13/15 Punkten (WE 12, KR 13)
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Konzertbericht Jeff Beck, 12.07.2001, Köln, Live Music Hall
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