Gandalf’s Fist – A Day in the Life of a Universal Wanderer (Special Ed.)

(67:13, CD, Eigenverlag, 2013/2017)
Gandalf’s Fist? Das waren doch diese “Wahnsinnigen”, die im letzten Jahr eine verrückte Mischung aus Prog-Rock und Hörspiel über drei CDs verteilt veröffentlichten? Ja, genau die! Mit den aus der Produktion mit diesem Mammutwerk gewonnenen Erfahrungen legt man nun eine Scheibe aus der jüngeren Bandhistorie neu auf. “A Day in the Life of a Universal Wanderer” erschien bereits im Jahr 2013, und ist ebenfalls ein Konzeptalbum mit schräger Story. Die nun vorliegende Special Edition wurde allerdings umfangreich verändert und erweitert. Unter anderem wurden die Drums von Stefan Hepe komplett neu eingespielt, viele Songs wurden um Violine und Cello bereichert und der Schauspieler Mark Benton hat einige Passagen eingesprochen. Mit ‘The Stowaway And The Endless Night’ hat es dann noch ein ehedem verworfener Song mit aufs Album geschafft.

Musikalisch gibt es die bereits von ‘Clockwork Fable’ gewohnte Kost mit einer Mischung aus Neo-Prog, Hard-Rock und Folk. Klanglich kann dabei das Album sogar noch einen Tick besser gefallen. Gewöhnungsbedürftig bleiben allerdings weiterhin die Gesangsleistungen von Luke Severn und Dean Marsh, an denen vermutlich nicht jeder Zuhörer Gefallen finden wird. Denn viel zu oft werden die durchschnittlichen Darbietungen von unnötigen Effekten überlagert und verfremdet, mag man da etwas kaschieren? Interessanterweise funktionieren die Stimmen bei den rockerigen und positiv an Iron Maiden erinnernden Stücken deutlich besser, nachzuhören z.B. auf dem Track ‘Universal Wanderer’.

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Weitere Informationen

Dass die Band sich auf schönen Folkrock versteht, kann man bei ‘The Battle for Tannhäuser Gate’ gut hören. So richtig entscheiden mag sich die Band aber niemals, in welche Richtung es denn nun eigentlich wirklich gehen soll. So schwankt das Album mit mal mehr und mal weniger Erfolg zwischen den Stilwelten. Und wer denkt sich eigentlich all diese merkwürdigen Songtitel aus?

Fans, die das Album schon besitzen, bekommen jedenfalls mit dieser Special Edition einen anständigen Gegenwert: Die Produktion ist deutlich gelungener als auf der Erstveröffentlichung, mit neuem Artwork und jeder Menge Ergänzungen kann man fast von einem neuen Release sprechen. Alle anderen können ja erstmal auf Bandcamp und Co. antesten. Die Band bleibt jedenfalls weiterhin ein Phänomen. Der Rezensent schwankt beim Hören irgendwo zwischen Verwunderung und Bewunderung über soviel “Wir machen was wir wollen”-Attitüde.
Bewertung: 8/15 Punkten

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Wikipedia
Stefan Hepe im wohlbetreuten Interview zu “A Clockwork Fable”