Fotocrime – Always Night (EP)
(22:23, CD-EP, Golden Antenna/Broken Silence, 2017)
Man mag es wirklich nicht glauben. „Vision Thing“, das letzte offizielle Album der Sisters Of Mercy, hat mittlerweile auch schon siebenundzwanzig Jahre auf dem schwarzen Buckel. Trotzdem treibt Lord Of The Darkness Andrew Eldritch auf den Bühnen der Welt weiterhin sein Unwesen. Da er immerhin mit Material aufwarten kann, das weitestgehend endemisch ist.
Bis jetzt. Weil Fotocrime mit ihrer Debüt-EP dort ansetzen, wo das „Vision Thing“ einst endete. Nämlich bei dunklem Singsang, wavigen Gitarren, ‘nem wummerndem Bass und der pflichtgemäßen Drummachine. Diese hört auf den Namen Mother und verleiht dem Fotocrime-Sound den nötigen stoischen Rhythmus, um den Test für die Neonlichtflackernden Dancefloors der schwarzen Szene zu bestehen.
Für sein neues Betätigungsfeld verließ ex-Coliseum-Frontmann Ryan Patterson die Hardcore-Refugien seiner ehemaligen Band, nennt sich fortan R.Pattern und lässt zusammen mit Young Widows-Gitarrist Nick Thieneman, Bassistin Shelley Anderson und Mother mit „Always Night“ die gruftigen Endachtziger vor unserem ungeistigen Ohre wieder auferstehen. Das groovt, Dank Mother, schon einmal gehörig, wobei die Songs hier, den doppelten Gitarren geschuldet, schon eher den Kammern des Gothic-Rock als den Zellen des Wave-Pop entsprungen sind. Und mit dem stampfenden ‘Plate Glass Eyes’ gibt es gar eine Verbeugung vor der EBM.
Bewertung: 8/15 Punkten (CA 8, KR 8)
Surftipps zu Fotocrime:
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