Bolt Gun – Man Is Wolf To Man

Bolt Gun - Man Is Wolf To Man (2017, Art As Catharsis)(68:37, CD, Art As Catharsis, 2017)
OMG – was für ein Album! Es geschieht nicht allzu oft, dass man geplättet, ja fassungslos bei einer Musik verweilt und doch nicht so recht auf die Reihe bekommt, was hier gerade passiert beziehungsweise passiert ist. „Man Is Wolf To Man“ heißt das Album, Bolt Gun sind die Protagonisten, die dafür verantwortlich zeichnen. Mit dem Opus, auf dem sich der Titeltrack in drei wahrhaft epische Teile splittet, stößt die australische Institution ein Wurmloch zu einem neuen Universum auf. 30 (Part I), 22 (Part II) und 15 Minuten (Part 1 excerpt) schwer sind dann auch die Elegien, in welche sich die Band aus Fremantle ergeht.

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Die unaushaltbaren Suspensen besitzen die Ausmaße von Godspeed You! Black Emperor, die sphärischen Sounds beginnen dort, wo Pink Floyd zur Hochzeit ihrer Kreativität aufhörten. Flächige Keyboards bereiten die Basis für eruptive Gitarrenbreitseiten, einen wummernden Bass sowie auf- und abschwellende Schlagzeugpatterns, wobei die Spannungskurven ebensolche Höhen und Tiefen durchmachen müssen, Und für Gesänge, die eigentlich nicht als solche charakterisiert werden dürften, da sich Bolt Gun in wirklich bösartigen Grunts und Screams ergehen, welche die Szenerie nur noch gespenstischer machen. Und das auch gleich ab dem ersten Ton. Daran gewöhnen muss man sich schon, da sich die Band so auch in ihrer Wut und Ausweglosigkeit aufschaukelt, als ob da nichts mehr ist, an das man sich klammern könnte. Wobei diese Ausweglosigkeit der thematischen Ausrichtung von „Man Is Wolf To Man“ geschuldet ist, bei welcher es um die dunkle Ära Russlands zu Zeiten von Stalin geht.

Teapot of the Week
“Teapot of the Week” auf Betreutes Proggen in der KW46/2017

Ein wahrhaft atmosphärischer Meilenstein des Blackened PostRock, bei welchem das einzige Manko leider der Umstand ist, dass die Voices ein wenig zu überstrapaziert eingesetzt werden. Deswegen, leider, auch zwei Punkte Abzug von der vollen Glückseligkeit. Ansonsten sind die Filme am besten, die im eigenen Kopf passieren. Und „Man Is Wolf To Man“ ist Kopfkino pur!
Bewertung: 13/15 Punkten (CA 13, GH 10, KR 12)

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Interview mit Andrew Trevenen zu “Man Is Wolf To Man”